Drogen- und Suchtbericht 2008
Ein besonderes Problem stellt nach wie vor das so genannte "Komasaufen" bei Jugendlichen dar. Im Vergleich zur ersten Erhebung im Jahr 2000 ist die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen um 143 Prozent gestiegen.
23.165 Patienten zwischen 10-20 sind 2008 wegen Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. So kann der allgemein gesunkene Alkoholkonsum nicht als Erfolg verbucht werden. Minderjährige bekommen oft ohne Ausweis harten Alkohol und schätzen die Gefahr durch die legale Droge falsch ein. Zum ersten Mal sind 2008 mehr Mädchen nach Alkoholexzessen behandelt worden.
Die Zahl der jugendlichen Raucher sinkt erfreulicher Weise. 14,7% der Jungen und 16,2 % der Mädchen rauchen. Dennoch rauchten in Deutschland im europäischen Vergleich nach wie vor zu viele Kinder und Jugendliche, mahnte die SPD-Politikerin Sabine Bätzing.
Zum ersten Mal wurde die Computer- und Internetsucht mit in den Bericht aufgenommen. Studien zufolge gälten schon jetzt drei bis sieben Prozent der Internetnutzer als "onlinesüchtig", ebenso viele würden als stark suchtgefährdet eingeschätzt, sagte die Drogenbeauftragte. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen. Erforderlich seien daher gute Beratungs- und Hilfsangebote.