Forschende der Autonomen Universität Madrid haben Datensätze von UK Biobank, einer britischen Langzeitstudie, ausgewertet: Rosario Ortola und Team wollten wissen, wie sich der Konsum von Alkohol in der Altersgruppe Ü60 auswirkt. Konkret analysiert wurden Daten von circa 135.000 Alkoholkonsumierenden, und zwar aus einem Zeitraum von zwölf Jahren.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Teilnehmenden in vier Gruppen eingeteilt, bezogen auf die Trinkgewohnheiten: „gelegentlich“, „geringeres Risiko“, „mittleres Risiko“ und „hohes Risiko“.

Erhöhtes Krebsrisiko durch

Alkohol
Dass ein hoher Alkoholkonsum auf jeden Fall ungesund ist, hat auch die Studie des Madrider Forschungsteams bestätigt: Die Teilnehmenden der Gruppe „hohes Risiko“ starben mit höherer Wahrscheinlichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an Krebs. Zudem zeigte sich insgesamt eine höhere Sterblichkeit.

Ein höheres Krebsrisiko zeigte sich auch bei den Teilnehmenden mit gelegentlichem Alkoholkonsum. Somit ist der Mythos, dass geringe Mengen Alkohol nicht gesundheitsschädlich sind, widerlegt. Alles zu dieser Studie wurde in der Zeitschrift „Jama Network Open“ veröffentlicht.

Alkoholkonsum: Was sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung?
Aufgrund der eben erwähnten Analyse sowie weiterer jüngerer Studien mit sehr ähnlichem Ergebnis hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ihre Position in puncto Alkohol trinken verändert.

Die aktualisierte Empfehlung lautet: Es ist am besten, gar keinen Alkohol zu konsumieren. So heißt es im Positionspapier der DGE: „Die Ergebnisse zeigen, dass es keine potenziell gesundheitsfördernde und sichere Alkoholmenge für einen unbedenklichen Konsum gibt. Die DGE empfiehlt daher, auf alkoholische Getränke zu verzichten.“

Wer trotzdem alkoholische Getränke konsumiere, solle in erster Linie „hohe Alkoholmengen vermeiden. Dies gilt insbesondere für junge Menschen. Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollen auf Alkohol generell verzichten“.