Jürgen Schäfer, akademischer Direktor der Philipps-Universität Marburg, ist grosser Fan der Serie: "Von den derzeit laufenden Medizinsendungen im Fernsehen ist House wahrscheinlich die genauste. Sie liegt definitiv weit über dem Durchschnitt des Genres.“ Sogar er lerne noch von den Machern der Serie. "Es gibt Diagnosen, die extrem stimmig sind.“ "Die Fälle sind zum Teil so gut recherchiert, dass ich selbst manchmal nachschlagen muss, " gibt der Kardiologe und Endokrinologe zu.

Darum plant Schäfer die ersten beiden Staffeln im Rahmen eines freiwilligen Seminars mit Medizinstudenten durchzugehen und zu analysieren. So wird US-Schauspieler Hugh Laurie quasi zum Dozenten deutscher Studenten. Allerdings einer mit Behandlungsfehlern. Denn auch das sollen die angehenden Mediziner anhand von Ausschnitten lernen: "House greift oft zu Maßnahmen, die so drastisch gar nicht nötig wären. Da müssen wir dann Alternativen ausarbeiten, die besser passen.“ Doch das man aus Fehlern lernt ist ja allgemein bekannt.

"Jede Diagnose muss immer wieder kritisch hinterfragt werden, denn ständig kommen neue Aspekte hinzu, und manchmal sind es gerade die kleinen Hinweise, die zu wichtigen Einsichten führen. Ich möchte den Studenten vermitteln, dass die Medizin so spannend sein kann wie ein Krimi.“ Also House nicht nur

ein vorbildlicher Lehrender, sondern auch ein Kriminalist.

Doch eines sollen sich sie deutschen Unibesucher auf keinen Fall abschauen, die unverschämte, beleidigende Art die Hugh Laurie als "House" verkörpert. "Natürlich ist Nettigkeit in unserem Beruf nicht alles, wer sich aber menschlich so daneben entwickelt wie House, der gehört hier nicht hin.“

Das Seminar dürfte rasenden Zulauf bekommen.