Zum Kälteempfinden von Zähnen haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen unter der Leitung von Prof. Dr. Katharina Zimmermann, tätig an der Anästhesiologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen und an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, geforscht.

Als Ursache für kälteempfindliche Zähne haben sie einen Kältesensor ausfindig gemacht. Sein Name? TRPC5.

Der Kältesensor TRPC5
Odontoblasten sind der Schutz eines Zahnes. Sie bestehen aus dem Zahnmark und den empfindlichen Zellen des Zahngewebes und sind die Hartsubstanz des Zahns, genauer: Zahnbein und Zahnschmelz.

Die Odontoblasten sind zugleich Kältesensoren. Das hat das Forschungsteam um Prof. Dr. Zimmermann zum ersten Mal überhaupt nachgewiesen: Direkt auf den Fortsätzen der Odontoblasten befindet sich der Ionenkanal TRPC5. Dieser Kanal hat die Funktion eines sogenannten Kaltrezeptors.

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„Der Zellkörper der Odontoblasten und ihre Nervenendigungen liegen am äußeren Rand des Zahnmarks“, sagt Prof. Zimmermann in einer offiziellen Pressemitteilung vom 31. März 2022. „Sie besitzen einen Fortsatz, der in einem feinen Kanälchen im Zahnbein verläuft, wo er die Temperaturänderungen misst und sie elektrisch an das Gehirn weitergibt und so die schmerzhafte Reaktion auslöst.“

Eugenol: Gewürznelken gegen kälteempfindliche Zähne?
Nelkenöl und Nelken sind schon sehr lange als Hausmittel bei schmerzempfindlichen Zähnen bekannt. Und auch dazu haben die Erlanger und Nürnberger Forscher eine Untersuchung vorgenommen: Der Hauptwirkstoff von Nelkenöl heißt Eugenol. Er blockiert den TRPC5-Rezeptor, sodass quasi keine Schmerzmeldung an das Gehirn erfolgt.

Im Übrigen wird bei Schmerzen an einem Zahn eine Gewürznelke in den Mund an die betreffende Stelle gelegt und dort zerkaut, um das Eugenol freizusetzen. Nelkenöl wird auf den schmerzempfindlichen Bereich getupft.

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Die im obigen Text erwähnten Ergebnisse, veröffentlicht im Wissenschaftsjournal „Science Advances“, sollen zukünftigen Forschungen in puncto „Mittel gegen Zahnschmerz und kälteüberempfindliche Zähne“ dienen.