Die Untersuchung trägt den Titel „Der 2019er Bericht von The Lancet Countdown über Gesundheit und Klimawandel: gewährleisten, dass die Gesundheit eines heute geborenen Kindes nicht durch ein sich änderndes Klima definiert wird“. Die Ergebnisse wurden auf 48 Seiten inklusive Abbildungen veröffentlicht.

Die an der Studie beteiligten Autorinnen und Autoren sagen, dass ein heute zur Welt kommendes Kind an seinem 71. Geburtstag mit einer um vier Grad höheren Durchschnittstemperatur – verglichen mit dem vorindustriellen Zeitalter – zurechtkommen muss, wenn nichts gegen den Klimawandel getan wird. Demnach zählen „Kinder zu den am schlimmsten betroffenen“ Erdbewohnern.

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Klimawandel und Gesundheitsgefahren: Hitze, schlechte Luft und Bakterien
Die Jüngsten der Weltbevölkerung seien von den Auswirkungen des Klimawandels wie Hitzeperioden und Luftverschmutzung am stärksten betroffen, so Nick Watts, Vorsitzender des Lancet-Konsortiums. Warum? Weil sich der Körper und das Immunsystem von Kindern noch entwickeln und gesundheitliche Schäden, zu denen es in der Kindheit kommt, bleiben könnten.

Was sich ebenfalls nachteilig auf heute Geborene auswirke, wenn der Ausstoß von Kohlendioxid nicht signifikant reduziert werde, seien Ernterückgänge und in deren Folge Unterernährung. Diese Kinder würden dann auch stärker an Durchfall leiden und an von Mücken übertragenen Erkrankungen. Zudem breiten sich Vibrionen immer weiter aus. Diese Bakteriengruppe ist zum Beispiel seit den 1980ern auch in der Ostsee vermehrt anzutreffen: Vibrionen verursachen Magen-Darm-Infektionen und Wundinfektionen.

Klimawandel auch für Über-65-Jährige gefährlicher
Älteren Erdenbürgern bereitet die zunehmende Erwärmung ihres Planeten ebenfalls größere Schwierigkeiten als jüngeren Erwachsenen: Hitzesommer und Feinstaubbelastung führten zu mehr frühzeitigen Todesfällen.

Damit solche Szenarien nicht Wirklichkeit werden, fordert das Autorenteam in erster Linie einen raschen Totalausstieg in puncto Kohleverstromung und das Einhalten der Zusagen reicher Staaten, die ärmeren ab dem Jahr 2020 jährlich mit 100 Milliarden US-Dollar im Kampf gegen die Erderwärmung zu unterstützen:

„Eine beispiellose Herausforderung erfordert eine beispiellose Antwort, und es wird die Arbeit der derzeit lebenden 7,5 Milliarden Menschen brauchen, um sicherzustellen, dass die Gesundheit eines heute geboren Kindes nicht von einem sich ändernden Klima geprägt ist.“