Im botanischen Namen des Einjährigen Beifußes ist „Artemisia“ der lateinische Gattungsname und „annua“ wird mit „ein Jahr andauernd“ übersetzt. Der Einjährige Beifuß heißt also so, weil er quasi nur ein Jahr lebt: Jedes Jahr müssen Samen gesät werden, aus der dann neue Beifußpflanzen wachsen.

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Beifuß und seine Anwendungsgebiete
Der Einjährige Beifuß liebt sommerlich-warmes Klima. Ursprünglich war er nur in Asien, allen voran China und Nordindien, verbreitet. Jetzt erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet über die arabische Halbinsel bis nach Ost- und Südeuropa.

Mittlerweile gibt es zudem spezielle Züchtungen des Einjährigen Beifußes, die zum Beispiel auch in Deutschland wachsen.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Artemisia annua seit über 2.000 Jahren bekannt: „Sie haben sie traditionell gegen Fieber, vermutlich auch bei Malaria, eingesetzt, zum Austreiben von Würmern, bei Durchfällen, Entzündungen, Infektionen und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems“, so Barbara Simonsohn. Sie hat mehrere Bücher über den Einjährigen Beifußes geschrieben.

Eine weitere deutschsprachige Expertin für Artemisia annua als Heilpflanze ist „Artemisiafrau“ Hannelore Klades, die über das Buchschreiben hinaus Anbauprojekte für den Einjährigen Beifuß in Afrika betreut.

Wissenschaftlich bestätigt wurde ebenfalls die krebshemmende Wirkung von Artemisia annua: „Eine wachstumshemmende Wirkung dieses klinisch wichtigsten Bestandteils und anderer Inhaltsstoffe auf verschiedene Tumorzellen ist nachgewiesen“, heißt es dazu auf wikipedia.org.

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Kritik am Beifuß
„Großflächige klinische Studien liegen jedoch noch nicht vor“, ist dann in der Wikipedia zu lesen. „Nach Einschätzung einer unabhängigen Expertengruppe reicht der Kenntnisstand im Moment nicht aus, um Artemisia annua bei Krebserkrankungen außerhalb von klinischen Studien anzuwenden.“

Vor „Marktschreierei“ im Zusammenhang mit dem Einjährigen Beifuß warnt Correctiv. Dort wird der deutsche Forscher Peter Kremsner indirekt zitiert: „Kremsner sagt, die Fallzahlen in der ersten Studie waren zu klein. Deshalb soll es eine zweite Studie geben, (…).“ Deren Ergebnisse erwartet der Wissenschaftler Ende 2020.