Curry-Kurkuma: Entzündungshemmend wie Kortison?
Was ist Kurkuma?
Kurkuma wird auch Curcum, Curcuma, Gelber Ingwer, Gelbwurz, Gelbwurzel, Gilbwurz, Gilbwurzel, Kurkume, Safranwurz, Safranwurzel oder Kurkume genannt. Kurkuma in Pulverform wird aus einem wurzelartigen Gebilde gewonnen, das an Ingwer erinnert. Die Pflanze – lateinische Bezeichnung Curcuma longa – gehört zur Familie der Ingwergewächse.
Ihre Heimat ist Südasien.
Kurkuma ist der Hauptbestandteil von Currypulver. Der Inhaltsstoff Kurkumin im Kurkuma wiederum verleiht einer Currypulvermischung ihre typisch gelbliche Färbung und gilt schon seit Längerem als Entzündungshemmer.
Was haben Kurkuma und Kortison gemeinsam?
„Wir konnten nachweisen, dass Kurkumin nicht nur unspezifisch wirkt, sondern ganz gezielt antientzündliche Wirkung entfaltet“, wird Kiemer in einer Pressemeldung der saarländischen Universität vom 22. November 2016 zitiert.
„Anhand von Versuchsreihen an Zellmodellen können wir belegen, dass das Gewürz wie Kortison gezielt“ das sogenannte GILZ beeinflusse, ein Protein. Die Abkürzung „GILZ“ steht für „Glucocorticoid-induzierter Leuzin Zipper“. Kiemers Arbeitsgruppe untersucht diesen Eiweißkörper zusammen mit Forscherkollegen der Universitäten Frankfurt am Main und Perugia (Italien).
Im Normalfall unterbinde GILZ Entzündungsreaktionen. Allerdings werde es dabei durch Immunzellen abgebaut. Wie Kortison induziere Kurkumin vor allem GILZ, „jedoch mit einem ganz anderen Mechanismus als Kortison“, so Dr. Jessica Hoppstädter, Erstautorin der Studie. Bedeutet: weniger Nachteile für den menschlichen Organismus.
Mehr Curry essen wegen Kurkumin?
Wer nun meint, mehr Curry essen helfe, Entzündungen in seinem Körper vorzubeugen oder zu heilen, den enttäuschen die Wissenschaftler: Um die entzündungshemmende Wirkung zu erzielen, seien Mengen an Kurkumin nötig, die durch den Verzehr von Currypulver nicht erreicht werden können. Zudem ist Kurkumin durch eine schlechte Wasserlöslichkeit gekennzeichnet; es kann vom Körper nicht gut aufgenommen werden.