Neue Antikörper-Therapie bei Krebs wird klinisch getestet
Antikörper von Menschen
Das neue Verfahren basiere auf einem Antikörper lebender Personen, die nach ihrer Krebserkrankung wieder gesund beziehungsweise nie erkrankt sind – dank ihres eigenen Immunsystems: Es handele sich um Menschen, deren Körper es selbst geschafft haben soll, Tumorzellen erfolgreich zu bekämpfen.
„Dies ist der erste vollständig aus Menschen stammende Antikörper, der als Anti-Krebs-Therapie entwickelt wurde. Das könnte einen ganz neuen Ansatz zur Krebsbehandlung repräsentieren, und er ist spannend, weil der Antikörper die Tumorzellen selektiv tötet.“ So wird Studienleiter Professor Edward F. Patz Jr. in der britischen Tageszeitung „Independent“ zitiert, die im Übrigen seit Ende März nur noch online erscheint.
Durch dieses Verfahren habe es „keine signifikanten Nebenwirkungen zur Erreichung der Tumor-Kontrolle“ gegeben. Patz sagt auch, dass er bereits seit Jahren im Bereich Medizin unterwegs sei und kein Interesse daran habe, ein weiteres Medikament zu finden, dass die Lebenszeit „um zwei weitere Monate“ verlängere.
Darum habe er Fälle beziehungsweise Menschen untersucht, bei denen Krebs zufällig entdeckt wurde, zum Beispiel einen
nicht-diagnostizierten Tumor, der während einer Knochenbruch-OP entdeckt wurde: Ohne Sreening hätte man den Krebs nie bemerkt. Die Betroffenen „hätten niemals gewusst, dass sie ihn haben, und sie wären mit dem Krebs gestorben, nicht an dem Krebs“.
Erfolgreich im Laborversuch
Daraufhin wurden die Immunsysteme dieser Menschen untersucht, der Antikörper gefunden und im Labor an menschlichen Zellen sowie Mäusen getestet: In beiden Versuchsreihen habe der Antikörper die Krebszellen besiegt, wenn auch nicht alle. Nun sollen klinische Studien an Menschen folgen.
„Es hat uns einige Zeit gekostet, da es, erstens, niemand glaubt; jeder die Augen verdreht und es sehr schwer war, eine Finanzierung zu bekommen“, so Patz. „Wir glauben, dass wir die Immunantwort modulieren können und das körpereigene Immunsystem übernehmen lassen können, um entweder den Tumor zu töten oder ihn am Wachsen zu hindern.“