Grail lautet der Name des US-amerikanischen Start-ups, das einen Schnelltest in puncto Krebserkennung entwickelt hat – abgeleitet vom englischen Ausdruck „holy grail“ für „heiliger Gral“. Das Start-up gehört mehrheitlich zum Gentechnikunternehmen Illumina.

Andere Investoren sind ARCH Venture Partners; Bezos Expeditions, eine Firma von Amazon-Gründer Jeff Bezos, Bill Gates und Sutter Hill Ventures. Alles in allem werde die Arbeit von Grail mit 100 Millionen US-Dollar finanziert.

Wie funktioniert der Krebstest?
„Wir hoffen, dass heute der Wendepunkt im Kampf

gegen den Krebs ist“, wird Jay Flatley von Illumina hier zitiert. Weil die Krebsfrüherkennung durch einen einfachen Bluttest erfolge, „hoffen wir, die Krebssterblichkeit massiv zu verringern“. Erklärtes Ziel des Unternehmens sei es, Krebs bereits dann zu detektieren, wenn er noch geheilt werden könne.

Der von Grail entwickelte Bluttest basiere auf der sogenannten Liquid-Biopsy-Methode, was so viel heißt wie „Flüssigbiopsie“. Dadurch seien im menschlichen Blut winzige Teile mutierter Krebszellen nachweisbar. Bei diesen Teilchen ist auch die Rede von zirkulierenden Nukleinsäuren.

Eine wesentliche Herausforderung für die Entwickler sei es, die Fehlerquote so gering wie möglich zu halten. Denn hat jemand Krebs, sind fast nur 0,01 Prozent der DNA infiziert. Bis dato würden noch sehr viele Versuche und Überarbeitungen durchgeführt, ehe für diesen Bluttest die Marktreife erlangt ist.

Und was macht die Konkurrenz?
Wissenschaftler der Uniklinik RWTH Aachen forschen in puncto Früherkennung von Brustkrebs an einem Bluttest zur Früherkennung: Da der tatsächliche Nutzen der Mammographie, ihr Aufwand und die Ausgaben dafür mehr und mehr infrage gestellt würden, könnte sie von diesem Test ersetzt werden.

So berichtet Christiane Kuhl von der Aachener Unikilinik: „Wir haben mit diesem neuen MR-Screening-Verfahren bei Frauen mit ganz normalem Risiko Brustkrebs gefunden, der weder in der Mammographie noch im Ultraschall vermutet oder erkannt worden war.“ Es bleibt die Frage offen, wann dieses Testverfahren flächendeckend zur Verfügung stehen könnte.