Nach Bekanntwerden der ersten EHEC-Infektionen im Mai 2011, die vorwiegend in Norddeutschland auftraten, wurde zunächst von den zuständigen Behörden in Deutschland davor, Gurke, Tomate und Salat roh zu verzehren. Denn es wurde angenommen, dass der EHEC-Erreger dadurch übertragen werden könnte.
Nun haben die behördlichen Ermittlungen ergeben, dass der EHEC-Erreger durch den Verzehr von Sprossen eines Biohofs im niedersächsischen Bienenbüttel übertragen wurde. In einer gemeinsamen Presseerklärung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und des Robert Koch-Instituts (RKI) heißt es:

„1. BfR, BVL und RKI kommen gemeinsam zu dem Schluss, dass die bestehende allgemeine Empfehlung, in Norddeutschland auf den Verzehr von Gurken, Tomaten und Blattsalat zu verzichten, nicht mehr aufrecht erhalten werden muss.
2. BfR, BVL und RKI empfehlen, über die üblichen Hygienemaßnahmen hinaus, vorsorglich bis auf weiteres Sprossen nicht roh zu verzehren.

Haushalten und Gastronomiebetrieben wird empfohlen noch vorrätige Sprossen sowie möglicherweise damit in Berührung gekommene Lebensmittel zu vernichten.
3. BfR, BVL und RKI empfehlen weiterhin, dass alle Lebensmittel, die aus einem bestimmten Gartenbaubetrieb in Niedersachsen stammen, aus dem Verkehr gezogen werden.
4. BfR, BVL und RKI empfehlen, die üblichen Hygieneempfehlungen im Umgang mit Lebensmittel und Patienten streng zu befolgen.
Die aktuelle Mitteilung ersetzt den bisherigen Verzehrshinweis von BfR und RKI vor Gurken, Tomaten und Blattsalat.“