Das Forscherteam hat zwei bislang unbekannte Antikörper gegen das HI-Virus im Blut eines Patienten entdeckt: PG9 und PG16. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in der Fachzeitschrift „Science“ (Ausgabe vom 4 September 2009: Vol. 325, Nr. 5.945, S. 1.195) veröffentlicht: Die zwei so genannten natürlichen Breitband-Antikörper binden eine Vielzahl variabler Virusstämme und machen sie auf diese Weise unschädlich. Beide Proteine würden das Virus besser blockieren als die vier bisher bekannten Antikörper.

Anhand des Wirkmechanismus der Antikörper könnten die Forscher Schwachstellen des HI-Virus auffinden, was wiederum die Entwicklung eines Impfstoffs positiv beeinflussen. Denn bisher scheiterte die Suche nach einem Impfstoff in erster Linie an der Wandlungsfähigkeit des Aids-Erregers.

In Deutschland forscht ein Team um Dr. Siegfried Weiß am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig mit Salmonellen. Die könnten nämlich zur Gesundung von Krebspatienten angewendet werden: Als Reaktion auf eine Salmonellen-Infektion wird der Botenstoff TNF-alpha durch das Immunsystem ausgeschüttet. Der wiederum schädige die Blutgefäße des Tumors. „Wir haben einen wichtigen Hinweis bekommen, wie Salmonellen in den Tumor eindringen, und nun können wir versuchen, die Bakterien entsprechend so zu manipulieren, dass sie für die Krebstherapie nutzbar werden, ohne gefährliche Infektionen auszulösen“, wird die Wissenschaftlerin Sara Bartels auf der Homepage des HZI zitiert.