Zu frühen Stunde gegen 6.30 Uhr waren die Aktivisten, die sich vorher in einem Waldstück versteckt hatten, auf das abgesperrte und von der Polizei bewachte Feld mit Genmais gelangt und hatten die genmanipulierten Pflanzen zertrampelt und aus der Erde gerissen. Bis die Polizei die Situation unter Kontrolle bringen konnte, hatten die Aktivisten etwa einen Viertelhektar bearbeitet.

Trotz der Meinungsverschiedenheit zwischen Naturschützern und Polizei verlief die ganze Aktion gewaltfrei. Die Aktivisten leisteten nur friedlichen Widerstand und die Polizisten trugen sie freundlich aber bestimmt vom Acker. Sowohl Polizeisprecher Heinz Henneberger als auch der Sprecher der Gentechnik-Gegner beschrieben die Aktion als friedlich.

Die Anti-Genmais-Fraktion lobte den Einsatz der Polizei als zurückhaltend und angemessen: "Wir können uns nicht beschweren. Es lief alles sehr freundlich ab." Bereits im Vorfeld räumte eine Sprecherin der Genmaisgegner ein, ihr sei bewusst, dass solche Aktionen gegen das Gesetz verstoßen würden. Moralisch sehe man sich aber im Recht und setze sich deshalb bewusst und vorsätzlich darüber hinweg.

Ergänzend zur Guerilla-Aktion fand ein Protestzug von rund 200 Demonstranten und eine Kundgebung statt. Am Sonntag Vormittag zogen die Protestler von Repperndorf aus durch die Felder der Umgebung. Reppendorfer Bürger und Aktionsbefürworter setzten sich auf dem Reppendorfer Kirchplatz mit Reden, Liedern und Luftballons für

gentechnikfreie Landwirtschaft ein.

"Auch wenn wir uns in der Sache einig sind, gehen wie nicht gemeinsam auf den Acker", sagt Hans Plate vom Bündnis Gentechnikfreies Kitzingen. "Mit unseren Aktionen, mit Diskussionen und Demonstrationen haben wir es geschafft, dass in Bayern 90 Prozent der angemeldeten Genmaisfelder zurückgezogen wurden". Bleiben noch zehn Prozent. Um etwa regionalen Bioanbau zu zerstören reicht das aus.