Guerilla Gardening: Samenbombe selber machen
In jüngeren Jahren zählt zum Guerilla Gardening auch das urbane, also städtische Gärtnern beziehungsweise die urbane Landwirtschaft. Darüber hinaus werden mit Guerilla-Gardening-Aktionen trostlose Areale farbenfroher gemacht – nach der Parole „Blumen machen die Stadt bunter“.
Mit Moosmilch und Samenbomben protestieren
Zum Guerilla Gardening gehört neben Samenbomben Moosmilch. Das ist ein Mix aus Moos und Buttermilch. Damit können Wände und Pfeiler aus Beton begrünt werden, indem das Gemisch raufgespritzt wird. Mit dieser Methode können zudem Buchstaben und Wörter oder Grafiken erstellt werden.
Samenbomben werden ebenfalls Samenkugeln oder Saatbomben genannt. Englische Begriffe dafür sind „seed bombs“ und „seed balls“:
Samenbombe selber bauen
Klassische Samenbomben, die auf schwer zugänglichen Boden- und Rasenflächen zum Einsatz kommen können, bestehen aus Erde, Tonpulver und Samen. Die Auswahl der Samen sollte sich nach der Beschaffenheit des Bodens richten. Und bekommen die Pflanzen dort genug Licht? Sind sie vor Regen geschützt oder nicht?
Besonders gut geeignet für Samenbomben sind robuste samenfeste Arten, zum Beispiel Kamille, Kapuzinerkresse, Klatschmohn, Kornblume, Ringelblume und Sonnenblume. Die Seedbombs müssen trocken gelagert werden, um ein zu frühes Keimen zu verhindern.
Das Tonpulver, das auch als Tonerde bezeichnet wird, ist wichtig für die späteren Pflanzen. Denn dadurch erhalten sie Mineralstoffe und Spurenelemente. Als Alternative kann Katzenstreu verwendet werden – sofern sie aus reinem Bentonit besteht.
Anleitung für Samenbombe:
1. In einer Schüssel circa fünf Esslöffel Erde mit einem Teelöffel Samen vermischen. Danach etwa fünf Esslöffel Tonpulver hinzugeben.
2. Nun so lange Wasser hinzugeben, bis eine feste, formbare Masse entsteht (Konsistenz ähnelt Mürbeteig).
3. Aus der Masse kleine Kugeln formen und an einen geschützten Ort zum Trocken legen.
Eine weitere Möglichkeit fürs Selbermachen der Samenbomben: Altes Papier aufweichen und dann im Mixer pürieren. Anschließend das Wasser herausdrücken, mit Samen vermengen und trocknen lassen.