Es gibt die Vermutung, dass sich Papierfischchen in Deutschland immer mehr ausbreiten wegen der Zunahme des Onlinehandels, wegen dem mehr Waren versendet werden – in Pappe und Papier. Ein Verbreitungswegen und gefundenes Fressen für Papierfischchen – im wahrsten Sinne des Wortes. Vor ihnen sind also bei einem Papierfischchen-Befall keine Bücher, Akten, Fotos und dergleichen sicher, wenn sie nicht gut in Plastikbehältern verstaut werden.

Papierfischchen – was ist das?
Das Papierfischchen, lateinischer Name: Ctenolepisma longicaudatum, soll über 350 Millionen Jahre alt sein. Heutzutage ist dieses Tier auf allen Kontinenten außer dem antarktischen nachweisbar, allerdings ist nicht bekannt, von wo aus es sich verbreitet hat: Papierfischchen sind bis dato ausschließlich in menschlichen Behausungen vorgefunden worden.

Papierfischchen sehen Silberfischchen ähnlich: Sie haben sechs Beine. Der Körper ist langgestreckt und spindelförmig, nach hinten schmaler werdend. Am Hinterteil befinden sich – wie bei allen (Land-)Fischchen – drei lange fadenförmige Anhänge: ein Endfaden zwischen zwei sogenannten Cerci. Die erwachsenen Papierfischchen sind ca. elf bis 15 Millimeter groß und haben auf der Oberseite graue Schuppen.

Silberfischchen versus Papierfischen: Welche Unterschiede gibt es?
Ohne Lupe kann das Hinterteil mit dem Endfaden näher betrachtet werden. Dieser beziehungsweise diese drei Endfäden sind beim Papierfischchen ungefähr so lang oder sogar länger als der gesamte Körper des Tieres – bei Silberfischen kürzer. Bei Papierfischchen sind mit Lupe Borsten auf der Rückenplatte sichtbar – Silberfischchen mit ihren silbrig-glänzenden Schuppen haben keine Borsten.

Papierfischchen bevorzugen trockene Räumlichkeiten, in denen etwa 24 Grad Celsius herrschen. Silberfischchen entwickeln sich am besten in einer feuchten Umgebung wie sie in einem beheizten Badezimmer oder in einem feuchten Keller herrschen. Wegen der Vorliebe von Papierfischchen für Papier sind sie häufig in der Nähe eines Bücherregals anzufinden.

In Europa wurden Papierfischchen erstmals in den Niederlanden gefunden. Das war 1989. Eine Verbreitung in Nord- und Mitteleuropa wird vermutet. In Deutschland stammt der erste Fund aus Hamburg, und zwar aus dem Jahr 2007. Wer sich keine Papierfischchen ins Haus holen will, sollte Versandmaterial aus Pappe und Papier immer sofort entsorgen.

Wird ein Befall festgestellt, können Lebendfallen für Papierfischchen helfen – bei starkem Befall sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfung in Anspruch genommen werden.

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