Microsoft beherrscht den Markt, wenn es um Computersoftware geht: Weltweit 90 Prozent aller Rechner sind mit Windows-Betriebssystemen und Windows-Programmen ausgestattet. Kritik wurde immer wieder von Entwicklern neuer Programme geäußert, weil Microsoft keine andere Software für seine Betriebssysteme zulasse. Das war auch der Grund, warum die Europäische Union verlangte, der Konzern solle durch Öffnung der Software auch anderen Anbietern die Möglichkeit bieten, kompatible Programme auf dem Markt anbieten zu können. Bekanntlich landete der ganze Streit vor Gericht: Microsoft wurde mit einer Zahlung von 500 Millionen Euro sanktioniert.
Sollte Microsoft nun tatsächlich Geheimnisse über Schnittstellen von Betriebssystemen und Software offenlegen, könnten Entwickler der Konkurrenz ihre Anwendungen so

programmieren, dass sie besser mit Microsoft-Anwendungen vereinbar sind. Darüber hinaus will Microsoft nicht gegen Anbieter von Open-Source-Programmen klagen, die die neuen Informationen für die Entwicklung ihrer Produkte genutzt haben. Laut Steve Ballmer, Chef von Microsoft, sei der Grund für den Sinneswandel nicht der Druck durch die EU-Kommission, sondern der Fokus ist auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens: „Microsofts langfristiger Erfolg hängt von unserer Fähigkeit ab, eine Plattform für Software und Dienstleistungen anzubiegen, die offen und flexibel ist sowie Kunden und Entwicklern die Wahl lässt.“ Dennoch werde Microsoft seine grundsätzliche Haltung zum Urheberrecht beziehungsweise dem Schutz geistigen Eigentums durch Patente nicht ändern. Nachzulesen ist die ganze Mitteilung hier.