Demonstranten, Atomkraftgegner, Anwohner und Umweltschützer werten darum den Castorprotest 2010 als grossen Erfolg. Sie wissen das sie den Transport an sich nicht verhindern, sondern nur verzögern können und wollen vor allem ihre Unzufriedenheit zeigen, auch über die AKW-Laufzeitverlängerungen und die Pläne für Gorleben als Endlager.

Als grösste Erfolge wurden die Sitzblockaden mit 2.000 - 3.000 Menschen auf den

Schienen bei Harlingen und 3.000 - 4.000 Menschen auf der Zufahrtsstrasse nach Gorleben gelobt. Die kreativste und wohl auch effektivste Aktion boten Aktivisten von "Greenpeace". Sie positionierten einen umgebauten Bierlaster genau vor der Ausfahrt des Verladebahnhofs in Dannenberg, wo die Castoren von den Zügen auf Tieflader umgeladen wurden und betonierten sich an Wagen und Strasse fest und blockierten so für rund 11 Stunden die Strasse.

Vor dem Zwischenlager Gorleben hatten sich Bauern auf der Strasse an eine Betonpyramide gekettet.

Erstaunlicherweise bewerteten nicht nur die Demonstranten die letzten Tage als Erfolg, sondern auch die Gegenseite. Bei der am Mittag anberaumten Pressekonferenz bezeichnete Uwe Schünemann, Innenminister Niedersachsens, den Einsatz als "äusserst schwierig", "kräftezehrend" aber "erfolgreich". Er bestätigte die Aussage der Atomgegner das die Demonstrationen "zu einem grossen Teil friedlich" verlaufen seien.

Thomas Osterroth von der Polizeidirektion Hannover bezeichnete den Verlauf des Transports als "normal". Es hätte nur ein paar "kleinere Aktionen auf der Strecke" gegeben. Er betonte das vor dem entschlossenen Eingreifen gegen das "Schottern" im Vorfeld ausdrücklich gewarnt worden sei.

Sowohl Osterroth als auch Friedrich Niederster, Polizeipräsident von Lüneburg, lobten dagegen den friedlichen Widerstand, auf den die Polizei auch entsprechend friedlich reagiert hätte.