Jeder EU-Bürger soll möglichst unproblematisch ein Bankkonto bekommen können. So lautet die Vision von Barnier. Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, will er den EU-Banken sogar ein Ultimatum setzen. Ändert sich bis zum nächsten Jahr nichts an dem momentanen Zustand, werde er die Banken per EU-Richtlinie dazu verpflichten, Konten für alle anzubieten.

Warum Barnier auf eine schnelle Lösung drängt ist klar. Ein Leben ohne Bankkonto schließt Menschen vom normalen Wirtschaftsleben aus. Ob Telefonvertrag, Wohnung oder Job - ohne ein Bankkonto wird es schwierig.

Allein in Deutschland leben momentan mehrere hunderttausend Menschen ohne ein Bankkonto. Diesen allerdings einfach ein Konto einzuräumen, würde das

Problem nicht beseitigen. Es müsste per Gesetzt geklärt werden, was ein Konto beinhalten muss, da unvermögende Kunden in der Regel nicht über die selben Konto-Funktionen verfügen, die liquiden Kunden zur Verfügung stehen, so Christina Buchmüller, Bankenexpertin beim Bundesverband der Verbraucherzentralen.

Aus den Reihen der Banken stößt die Kritik weitestgehend auf Unverständnis, da es für finanzschwache Kunden bestehende gesetzliche Regelungen gibt, wie etwa das Beschwerderecht bei einem Ombudsmann, der dann zwischen den Banken und Kunden vermittelt. Zugleich räumt Bankensprecherin Kerstin Altendorf allerdings ein, dass der Hinweis auf die Problematik begrüßt wird.

Ob im nächsten Jahr eine entsprechende EU-Verordnung in Kraft tritt, bleibt abzuwarten. Wer sich aktuell bereits über ein geeignetes Girokonto informieren möchte, der kann dies auf www.kostenloses-girokonto.de tun.