Die White Desert ist eine der bizarrsten und zugleich schönsten Wüsten die ich je gesehen habe. Beeindruckend sind für mich die Ruhe und Abgeschiedenheit, der tiefe Sternenhimmel. Aber das Besondere an der Weißen Wüste sind die hellen Kalkformationen die im Laufe der Zeit durch Erosion entstanden sind. Die entstandenen Skulpturen sehen aus wie zu Stein gewordene Atompilze und sind dahingestreut wie Wiesenblumen.

Die White Desert ist seit 2002 Nationalpark und genießt somit besondere Aufmerksamkeit und Schutz. Die Wüste ist kein Geheimtipp mehr, so kamen 2007 ungefähr 45.000 Neugierige in die abgelegene

Gegend zwischen den Oasen Bahariyya und Farafra. Vor elf Jahren schien die Wüste noch unentdeckt. Das hat sich heute also geändert.

Mit dem gestiegenen touristischen Interesse ist auch das Müllproblem angekommen. Doch seit 2004 gibt es ein bemerkenswertes Projekt. Nämlich einmal im Jahr steht eine Aufräum-Reise auf dem Plan. Anfang Mai findet diese Aktion statt. In diesem Jahr beteiligten sich 110 Personen, unter ihnen Einheimische aus der Gegend, aber auch Deutsche, Schweizer, Briten, Amerikaner, Italiener und Spanier.

Sie bezahlen für die gemeinschaftliche Putztour – das ist im wahren Sinne Öko-Tourismus. Sicherlich schaffen sie es nicht den gesamten Müll aus der Wüste zu schleppen, aber der Gedanke und der Einsatz für eine saubere Natur ist lobenswert und – regt vielleicht andere zum Nachahmen an. Besser: erst gar nichts wegwerfen.