Neben Schülern der Albertville-Realschule, Angehörigen und Freunden der Opfer und Bewohnern des Ortes, nahmen auch Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) an der Trauerfeier in Winnenden teil. Sie sprachen den Angehörigen persönlich ihr Beileid aus. In einer Ansprache während des Gottesdienstes zeigte der Bundespräsident Horst Köhler sich sehr bewegt und kämpfte um Fassung.

Für jedes Opfer wurde während des ökumenischen Gottesdienstes eine Kerze mit Namen angezündet und auf den Altar gestellt. Auch für den Täter Tim Kretschmer und seine Familie wurde während der Zeremonie gebetet. Das Geschehen in der St.Karl-Borromäus- Kirche wurde auf Videoleinwände, wie die im Herbert-Winter-Stadion übertragen. Insgesamt konnte an 18 Orten Anteil genommen werden.

Der Oberbürgermeister der Stadt Winnenden, Bernhard Fritz, bedankte sich heute für die große Anteilnahme. "Die Trauerfeier und der Staatsakt waren sehr bewegend und haben uns allen einen würdigen Abschied von den Opfern des 11. März ermöglicht". Die Predigten und Ansprachen hätten den richtigen Ton getroffen. "Es liegt eine besondere Stille über der Stadt", sagte Fritz. In Winnenden sei man zwar tief erschüttert. "Die Bürger haben aber heute eindrucksvoll demonstriert, dass sie in einer sozialen Stadt leben, in der die Menschen zusammenhalten."

Die Eltern der

Opfer haben sich inzwischen in einem offenen Brief an die Kanzlerin und den Bundespräsidenten gewandt. Darin fordern sie unter anderem ein Verbot so genannter "Egoshooter". Auch wenn dieser Wunsch verständlich ist, werden sie mit dieser Forderung wohl keinen Erfolg haben. Zumal Killerspiele allein, noch keinen zum Amokläufer machen.

Realistischer ist da die Forderung, die sie ebenfalls formuliert haben und zwar ein Verbot von grosskalibrigen Waffen für Sportschützen und das die Altersgrenze für Waffenbesitz auf 21 Jahre hochgesetzt wird.