24 Millionen Euro soll sie kosten, die erste Außenanlage für Delfine in Deutschland. Die so genannte "Delfinlagune" soll mit 1540 Quadratmetern Wasserfläche Platz für 14 der Meeressäuger bieten. Ein zweifelhaftes Aushängeschild, meinen nicht nur Mitglieder diverser Tierschutzvereine.

Die Befürworter, wie Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD), Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU), der Förderverein Delfinlagune und die Zuständigen des Nürnberger Tierparks begründen ihre Entscheidung mit einer Verbesserung des Lebensraumes, der bereits vorhandenen Zootiere und der Durchführbarkeit von Delfintherapie in Europa.

Die Gegner, etwa der Tierschutzverein "animal public", das Wal- und Delfinschutzforum "WDSF", die "Aktion Kirche und Tiere" oder den Verein "Menschen für Tierrechte" bemängeln das eine artgerechte Haltung von Delfinen in der neue Beckenlandschaft nicht möglich ist. Noch dazu hält der Nürnberger Tierpark einen traurigen Rekord, was das Sterben der Meeressäuger angeht. Seit der Gründung des Delfinariums im Jahr 1971 sind hier mehr als 30 Delfine verstorben.

Und das neue Delfinarium würde nicht etwa den bereits im Tierpark lebenden Tieren bis zu ihrem Ableben ein besseres zu Hause bieten, sondern deren Anzahl würde unter Umständen verdoppelt werden. Ursprünglich besitzt der Tierpark nämlich sieben Delfine.

Im Tiergarten Nürnberg lebt übrigens auch die recht berühmte, kleine Eisbärin Flocke.

Delfinarien gibt es ausser in Nürnberg

in Deutschland nur noch in Duisburg, im Heidepark Soltau und in Münster. Vielleicht wäre es an der Zeit von Delfinen in Aquarien Abschied zu nehmen und sich mehr dem Schutz der Tiere in Freiheit zu widmen. Mit 24 Millionen könnte man da sicher einiges bewegen.