Am Kirchheimer Dreieck, dem wichtigsten Verkehrsknotenpunkts Hessens, stürzte in der Nacht zu Samstag ein mit 23.000 Liter Propionsäure beladener Laster auf die Fahrbahn. Der Fahrer des LKWs war alkoholisiert gefahren, von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Betonwand geprallt.Trotz des spektakulären Unfalls gab es keine Verletzten und nur eine geringe Menge Säure und Diesel liefen aus. Ein Alkoholtest bei dem 32-jährigen Fahrer des Gefahrguttransporters ergab über 2 Promille.

Nach Angaben der Autobahnpolizei Bad Hersfeld bildeten sich Staus von insgesamt knapp 100

Kilometern Länge. Betroffen waren die Autobahnen 5 und 7. Auch auf sämtlichen Ausweichstrecken kam der Verkehr komplett zum Erliegen.

Helfer verteilten Mahlzeiten und Getränke an die wartenden Autofahrer. Lastwagenfahrer stellten ihre Fahrzeuge ab und legten sich schlafen. Die meisten PKW-Fahrer mussten mit weniger Komfort auskommen und in ihren Fahrzeugen mehr recht als schlecht schlafen. Vielen gelang das jedoch so gut, das sie von der Polizei geweckt werden mussten, als der Verkehr wieder begann zu fliessen.

Gegen Mittag normalisierte sich die Situation. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf 120.000 Euro.

Der Unfall war bereits der zweite Unfall eines Gefahrguttransporters auf einer hessischen Autobahn in dieser Woche. Bei dem Unfall der sich am Montag auf der Autobahn 5 bei Grünberg ereignete war der Fahrer ebenfalls betrunken. Auch am Montag kippte der LKW auf die Fahrbahn und sorgte für ein Verkehrschaos.

Der hessische Vorstand des Auto Clubs Europa (ACE) fordert Gefahrguttransporte auf die Schienen zu verlegen. Die starke Zunahme von Unfällen auch mit betrunkenen Fahrern führe zu volkswirtschaftlichen Schäden in Milliardenhöhe, teilte der ACE im mittelhessischen Lich mit.