Pilotprojekt Grundeinkommen: Trotz Haarproben schon 1 Million Bewerber für Langzeitstudie
Grundeinkommen: 3 Teil-Studien
Der Forschungszeitraum als solcher ist von 2021 bis 2014 angesetzt. Die Langzeitstudie ist in drei Teile gegliedert: Studie 2 und 3 folgen nur dann, wenn Studie 1 „zeigt, dass das Grundeinkommen deutliche Effekte erzeugt“. So steht es auf der offiziellen Internetpräsenz unter pilotprojekt-grundeinkommen.de.
a) Studie 1: „Grundeinkommen on top“ (2021 bis 2024)
Von 1.500 Teilnehmenden bekommen 120 drei Jahre lang 1.200 Euro zusätzlich pro Monat. Die restlichen 1.380 Teilnehmenden sind in der Vergleichsgruppe.
Forschungsleitfrage: „Was wäre der maximale Nutzen eines idealisierten Grundeinkommens ohne Finanzierungsmodell?“
b) Studie 2: „Mindesteinkommen“ (geplanter Start: 2022)
Monatliche Einkommen von Teilnehmenden unter 1.200 Euro werden aufgefüllt auf 1.200 Euro.
Forschungsleitfrage: „Wie stark sind die Effekte aus Studie 1 noch, wenn es statt ,mehr Geld‘ nur ,mehr Sicherheit‘ gibt – zu deutlich geringeren Kosten für die Allgemeinheit?“
c) Studie 3: „Bedingungsloses Grundeinkommen mit simulierter Besteuerung“ (geplanter Start: 2023)
Alle Teilnehmenden erhalten 1.200 Euro. Diese werden verrechnet mit einer simulierten Steuer in Höhe von 50 Prozent auf sämtliche sonstigen Einkünfte: Die Differenz wird ausgezahlt.
Forschungsleitfrage: „Wie kann ein realistisches Finanzierungskonzept aussehen?“
Pilotprojekt Grundeinkommen: Bewerbungsfrist
Wer an der Langzeitstudie teilnehmen möchte, sollte sich vorab über die Teilnahmebedingungen genau informieren. Neben dem Beantworten von Fragen in Form von Fragebögen sind auch Haarproben abzugeben.
Die Bewerbungsfrist für das Pilotprojekt Grundeinkommen endet am Dienstag, 10. November 2020.
Mit einem Bewerberansturm war im Übrigen nicht gerechnet worden: „Das Ziel in drei Monaten zu erreichen, schien vorgestern fast unmöglich. Nun haben die BewerberInnen das in 70 Stunden geschafft. Wir sind überwältigt“, wird Michael Bohmeyer, Initiator des Vereins „Mein Grundeinkommen“, unter spiegel.de zitiert.