Der Zusammenschluss der Gruppierungen nennt sich „Netzwerk Elterninitiativen für Geburtskultur“. Gemeinsam haben sie Forderungen aufgestellt, damit die jüngsten und derzeitigen Fehlentwicklungen in den Bereichen Geburtshilfe und Geburtsmedizin nicht zu einer (verstärkten) Gefährdung der seelischen und körperlichen Gesundheit von Müttern, Kindern und Familien führen.

Zum Beispiel liegt hierzulande laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Anteil der Geburten ohne medizinischen Eingriff bei nur noch 6,7 Prozent – trotz einer Einstufung von 70 bis 80 Prozent der Schwangeren als gesund beim Beginn der Geburt. Die Kaiserschnittrate beträgt 31,8 Prozent.

Es herrscht in einigen Regionen beziehungsweise Städten Deutschlands seit mehreren Monaten ein Mangel an Hebammen. Das hat hauptsächlich damit zu tun, dass ein Teil der freiberuflichen Hebammen wegen steigender Haftpflichtversicherungsprämie wirtschaftlich nicht mehr überleben kann und ihren Beruf deswegen aufgibt.

Was fordert das Netzwerk?
Am 12. März 2016 trafen sich Netzwerkvertreter zum dritten Mal. Die Elterninitiativen für Geburtskultur haben mehrere Forderungen an die (politischen) Entscheider:

- Begleitung werdender Eltern durch freiberufliche und geburtshilflich tätige Hebammen
- transparente Darstellung von IGEL-Vorsorge- und Untersuchungsleistungen
- Informieren werdender Eltern über gleichberechtigte Vorsorgemöglichkeit durch Hebammen
- Individualität und Selbstbestimmung Gebärender bei Klinikgeburt
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Förderung der normalen Geburt ohne medizinische Eingriffe sowie Senkung der Kaiserschnittrate
- immer 1-zu-1-Betreuung durch Hebamme für jede Gebärende
- Einhaltung der Menschenrechte der Frauen und freie Wahl des Geburtsorts
- Mitverantwortung des Staats zur Regelung einer Versorgung in Wohnortnähe

Ausführlich festgehalten sind die Forderungen in der „Kasseler Erklärung zur Reform der Geburtskultur vom 10. Oktober 2015“, die hier heruntergeladen werden kann.

Wer gehört zum Netzwerk?
Bis zum 31. März 2016 können interessierte Organisationen und Einzelpersonen dieses Grundsatzpapier, das auf der Kasseler Erklärung basiert, ebenfalls unterzeichnen. Dazu kann Kontakt zu einem der nachfolgend gelisteten Mitstreiter aufgenommen werden.

Zum „Netzwerk Elterninitiativen für Geburtskultur“ zählen:

1. Artgerecht-Projekt: Ein Dorf für jedes Kind
2. Deutscher Fachverband für Hausgeburtshilfe e.V.
3. Deutscher Berufsverband Wochenbettbegleitung e.V.
4. Deutscher Verband für Familienlotsinnen e.V.
5. Die Gesellschaft für Geburtsvorbereitung – Familienbildung und Frauengesundheit – Bundesverband e.V.
6. Doulas in Deutschland e.V.
7. Einfach Eltern, Gesellschaft für Geburtsvorbereitung, Familienbildung und Frauengesundheit e.V.
8. Eltern für Hebammen Gifhorn
9. Elternstimme sichere Geburt
10. Förderverein normale Geburt e.V.
11. Geborgen geboren e.V.
12. Geburt e.V.
13. Geburtshaus bewusste Geburt und Elternschaft e.V. Erfurt
14. Geburtshaus Mayenrain
15. Geburtshaus & mehr e.V. Jena
16. GreenBirth e.V.
17. HappyBirthday – Gemeinsam für eine selbstbestimmte Geburtskultur e.V.
18. HappyBirth e.V.
19. Hebammen für Deutschland e.V. (HfD
20. Initiative gerechte Geburtshilfe in Deutschland
21. Kaiserschnittstelle Hannover
22. Kölner Geburtstag
23. Mother Hood e.V.
24. Müttern den Rücken stärken – Verein für Mütter und Familienpflege e.V.
25. Netzwerk für Geburtshäuser e.V./HgE.
26. Sanfte Geburt e.V.
27. Schule für Mütterpflege und FamilienLotSinnen
28. Verein für Mütter- und Familienpflege e.V.
29. Verein zur Förderung vorgeburtlicher Erziehung e.V.