Das macht pro Kopf 137 Euro, wie Friedensforscher vom Stockholmer Institut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) in einer Studie mitteilen. Mit den neun Milliarden Euro haben die Ausgaben für militärischen Zwecke einen neuen Höchststand erreicht: In den vergangenen zehn Jahren sind die Ausgaben um 37 Prozent gestiegen.
In erster Linie stecke hinter dieser Rekordsumme der von den USA ausgerufene „Krieg gegen den Terror“. Aus Washington wurde im vorigen Jahr 396,1 Milliarden Euro bewilligt: ein Anteil von 42 Prozent an den gesamten Ausgaben weltweit. Auf den Plätzen folgen Großbritannien (44,3 Milliarden), Frankreich (39,7), China (37,0), Japan (32,7), Deutschland

(27,7), Russland (26,0), Italien (22,4), Saudi-Arabien (21,7), Indien (17,9), Südkorea (16,4), Australien (10,3), Kanada (10,1), Brasilien (10,0) und Spanien (9,2). China beispielsweise hat damit erstmals Japan als das Land mit dem größten Militäretat innerhalb Asiens überholt.
Die Mitarbeiter von SIPRI geben im neuen Jahrbuch über Rüstung und Abrüstung an, dass die die USA und Russland erneute die größten Militärexporteure waren. Von Deutschland aus wurden 2006 Rüstungsgüter für 3,9 Milliarden Euro ausgeliefert: Das ist doppelt so viel wie 2005. Die Länder der Europäischen Union standen zusammengenommen für 30 Prozent aller Rüstungsexporte im vergangenen Jahr.
Die SIPRI-Vertreter bewerten außerdem die Chance, dass die Rüstungsausgaben schnell sinken, so dass den Staaten mehr Geld für soziale Belange bliebe, als skeptisch: Dabei sei bekannt, so Elisabeth Sköns von SIPRI, „dass durch eine medizinische Grundversorgung Millionen Leben gerettet werden könnten. Dies würde nur einen Bruchteil dessen kosten, was die Welt jährlich für Militärkräfte ausgibt.“ Das wird deutlicher, wenn man sich diese Zahl bewusst macht: Nach Angaben von Mitarbeitern der Welthungerhilfe leben fast eine Milliarde Menschen von weniger als einem Dollar am Tag.