"Tatort"-Kommissar im Konflikt mit dem Gesetz
Das blüht nun auch Schauspieler Axel Prahl. Bei der Vorpremiere des 15. Münster-"Tatorts" im Cineplex-Kino genoss er entspannt eine Kippe. Dabei wurde das Rauchverbot in den meisten Kinos schon vor vielen Jahren durchgesetzt. Doch nicht der Betreiber des Kinos zeigte ihn an, sondern beim Ordnungsamt Münster will man gegen seinen "demonstrativen" Griff zur Zigarette vorgehen. Darüber wurde in der "Münsterschen Zeitung" berichtet.
"Wir sind sicher nicht kleinkariert. Aber so plakativ, wie Herr Prahl in aller Öffentlichkeit geltendes Recht ignoriert hat - da sind wir einfach
verpflichtet zu handeln", sagte Ordnungsamtsleiter Martin Schulze-Werner. Das Gesetz gelte nun mal für alle Bürger und da würde man für Prominente auch keine Ausnahme machen. Herrn Prahl werde ein Anhörungsbogen zugestellt. Dann merke er mal, "wie es in der Realität dort aussieht, wo er sonst immer als Fernsehkommissar auftritt". Das klingt ein wenig nach der bockigen Reaktion eines Fünfjährigen. Und das Bußgeld von 100 Euro wird der Schauspieler bei seiner "Tatort"-Gage wohl auch ohne Schwierigkeiten verkraften können.
Dennoch hat der 48-Jährige sich bereits versöhnlich zum Vorfall geäussert. "Mit oder ohne Zigarette, in Münster fühle ich mich immer sehr wohl und bin gerne hier. Ich rauche gerne, aber verärgern wollte ich bei der "Tatort"-Premiere natürlich niemanden", ließ Prahl über die WDR-Pressestelle mitteilen. Die Münsteraner werden es sich wohl ebenso wenig mit dem beliebten "Kommissar" verscherzen wollen, der mit jedem neuen "Tatort" Werbung für die Stadt macht.
So hiess es von Seiten der Stadt bereits, man habe dem 48-jährigen Schauspieler natürlich viel zu verdanken, betonte er. Als Münsteraner Tatort-Kommissar gebe er der Stadt schließlich ein Gesicht. Auch wenn ihnen ein Gesicht ohne Glimmstengel darin wohl lieber wäre.