Auf der Strecke waren dreimonatige Bauarbeiten notwendig geworden. Es mussten rund 250.000 Schwellen ausgetauscht werden. Aufgrund dessen betrug die Fahrzeit für die 300 Kilometer ungefähr zwei Stunden und 15 Minuten.

Vor zwei Wochen bin ich selbst in den Genuss der mit Butter gefüllten Laugenstangen und des Safts gekommen (ein Ausgleich für die längere Reisezeit), nämlich auf der Strecke von Berlin nach Hamburg. Der Zug fährt an Küchenfenstern alter Bauernhäuser (mit mühevoll zurechtgezupften Gardinchen), Kuhtränken und verlassenen Bahnhöfen vorbei, bahnt sich den Weg durch grüne Wiesen und kleine Wäldchen – wie in einem schönen alten Märchen. Aber eben nicht wie auf einer ICE-Strecke. Nur eine Fahrt von Fürth nach Nürnberg war wohl langsamer!

Aber die Bahn wäre nicht die Bahn, wenn sie nicht schon etwas neues in petto hätte, nur was? Risse in Achsen und marode Bahnschwellen sind von gestern – mir wird etwas Bange wenn ich an morgen denke und mich frage: Wie will die Bahn da noch einen drauf setzten – aber ich habe Vertrauen in die Kreativkräfte der Eisenbahner.

Hoffentlich gibt es nicht irgendwann mal Steaks als Ausgleich für eine Bahn-Panne – dann wäre es wohl ratsamer das Rad zu nehmen.