Wer (Stand: heute) „PimEyes“ in die Google-Suchzeile eingibt, dem wird für das Suchergebnis, das direkt zur Homepage der App führt, Folgendes zum Lesen angeboten: „Search by face image and find your face in the Internet. PimEyes analyzes millions websites to provide the most accurate search results.“ Auf Deutsch: „Suchen Sie mit Gesichtsbildern und finden Sie Ihr Gesicht im Internet. PimEyes analysiert Millionen Webseiten, um die genauesten Suchergebnisse bereitzustellen.“

PimEyes-App: Was wird kritisiert?
Auf netzpolitik.org heißt es, dass PimEyes „ein umfassender Angriff auf die Anonymität und möglicherweise rechtswidrig“ sei. So könne ein Schnappschuss ausreichen, um eine unbekannte Person mithilfe von PimEyes zu identifizieren. Die App liefere „zwar nicht direkt den Namen einer gesuchten Person. Aber wenn sie übereinstimmende Gesichter findet, lassen sich durch die angezeigten Websites in vielen Fällen Namen, Beruf und vieles weitere herausfinden“.

900 Millionen Gesichter sollen bereits in der Gesichtsdatenbank des polnischen Start-ups vorhanden sein. Im oben verlinkten Artikel zur Recherche wird die App als „ein Bezahlmodell für massenhafte Suchanfragen“ bezeichnet.

Aus der Politik gibt es nach der Veröffentlichung der Recherche zu PimEyes erste Stimmen, die eine europaweite Regulierung fordern. Eine kritische Stimme ist zum Beispiel Anke Domscheit-Berg, netzpolitische Sprecherin der Partei die

Linke im Bundestag: „Die Vorstellung, dass jeder Creep in der U-Bahn mich über ein Handyfoto identifizieren und ohne große Hürden meinen Wohn- und Arbeitsort ausfindig machen kann, finde ich extrem beunruhigend.“

Das Ganze erinnert an den Fall um die US-amerikanische Firma Clearview AI: Sie hatte rund drei Milliarden Gesichtsbilder aus dem Internet für die Entwicklung einer entsprechenden Datenbank zusammengestellt. Und immer noch laufen mehrere Klagen gegen das Unternehmen …