Ein 22-jähriger Schüler der Berufsschule "Schule der Gastfreundschaft" der südwestfinnischen Kleinstadt Kauhajoki, hatte zehn seiner Mitschüler und dann sich selbst erschossen. Eine Schülerin überlebte zwei Kopfschüsse und ist nach Angaben von Ärzten nach zwei Operationen in zufriedenstellendem Zustand. Das ist bereits das zweite Massaker an einer finnischen Schule innerhalb eines Jahres. Im vergangenen November hatte der 18-jährige Abiturient Pekka-Eric Auvinen am Gymnasium der Ortschaft Tuusula acht Menschen und sich selbst erschossen.

Der aktuelle Fall ist besonders dramatisch, da die Polizei den Amokläufer Matti Saari noch am Montag befragt hatte. Nach ihren Angaben besaß der Mann einen vorläufigen Waffenschein für eine Schusswaffe des Kalibers 22. Nach dem Gespräch sah die Polizei keine Veranlassung, Waffe und Waffenschein wieder einzuziehen. Der Berufsschüler hatte in den vergangenen Wochen mehrere Droh-Videos ins Internet gestellt.

Auch wenn diese Tatsache bestürzend ist, lobte

der Ministerpräsident die Beamten dafür, Hinweisen auf eine Gewaltbereitschaft nachgegangen zu sein und ihn vernommen zu haben. "Wir müssen natürlich ermitteln, mit welcher Begründung es ihm erlaubt wurde, seine Waffe zu behalten.“

Bisher ist es in Finnland möglich, ab einem Alter von 15 Jahren eine Schusswaffe zu erwerben. Obwohl beide Täter älter waren, will die finnische Regierung das Alter zum Erwerb von Waffen heraufsetzen. "Nach zwei derartig tragischen Vorfällen müssen wir darüber reden, ob Privatpersonen überhaupt Handwaffen haben dürfen", sagte Vanhanen gegenüber dem Sender MTV3.

In Finnland befinden sich 1,6 Millionen Schusswaffen im Besitz von Privatpersonen.