Regisseur Andreas Dresen hat für „Halt auf freier Strecke“ auch das Drehbuch geschrieben – zusammen Cooky Ziesche: Der Film beginnt mit einer Szene in einem Arztzimmer. Dort erklärt ein Mediziner dem Ehepaar Lange, woran Frank Lange (Milan Peschel) leidet. Er hat Krebs; sein bösartiger Gehirntumor ist inoperabel. Als Simone Lange (Steffi Kühnert) die Diagnose hört, beginnt sie zu weinen. Wie sagen beide ihren Kindern, der 14-jährigen Lilly (Talisa Lilli Lemke) und dem neunjährigen Mika (Mika Nilson Seidel), dass ihr Vater nur noch ein paar Monate zu leben hat? Frank Lange ist 44 Jahre alt und arbeitet in einem DHL-Logistikzentrum, Simone Lange ist Straßenbahnfahrerin bei

der BVG. Die Familie ist gerade in ein Reihenhaus am Rande Berlins gezogen. Dort lebt Frank Lange bald tagein, tagaus, denn arbeiten gehen kann er nicht mehr. Immer wieder macht er mit seinem Smartphone Videos und dokumentiert so die Zeit bis zu seinem Tod … „Halt auf freier Strecke“ von Andreas Dresen ist ein kleiner Film über ein großes Thema: den Tod. Erzählt wird in unaufgeregten Bildern. Der Zuschauer wohnt dem äußerlichen und innerlichen Verfall des Hauptdarstellers bei und fühlt mit ihm und den Menschen in seinem persönlichen Umfeld mit – kein Happy-End-Film, aber ein sehr guter.