Einerseits kann man im Geiste zu seinen Anfängen zurückkehren - oder aber man geht wirklich ganz zum Anfang zurück. Zum Ursprung. Zu dem Anfang, um den es in der Schöpfungsgeschichte geht. Noch weiter ins Elementare kann man sich kaum begeben, als Melissa Etheridge es mit "All There Is" anstrebt, jenem Song, mit dem sie ihr neues Werk eröffnet.

Dabei ist die Geschichte, die sie im Rahmen der unterschiedlichen Songs zum Besten gibt, zunächst ganz persönlich: Es ist eine Geschichte, die erst einmal aus zaghaft-unsicheren Schritten besteht, nur um schließlich an Tempo zu gewinnen, wenn aus Etheridge eine internationale Rock-Größe wird, eine Menschenrechtsaktivistin, eine Mutter und eine Frau, die den Krebs besiegt hat. Obendrein hat sie gerade erst einen Oscar für den Song "I Need to Wake Up" erhalten, der in Al Gores Dokumentarfilm-Meilenstein "An Inconvenient Truth - Eine Unbequeme Wahrheit" zu hören ist.

Insgesamt ist es eine überaus bewegte Reise, voller Höhen und Tiefen, die mal von Schmerz, mal von Freudentränen gezeichnet ist, aus der sie nunmehr in ihre Songs kreiert, die mal druckvoll, mal verspielt anklingen, zugleich ein Bekenntnis und ein Versprechen sein können, persönlich und doch allgemein gültig. Was wir hier erleben dürfen, ist Melissa Etheridge auf dem Höhepunkt ihrer Karriere.

"The Awakening" erscheint am 21. September