Religiöses Hollywood
Rechtzeitig zu Weihnachten kommt "Es begab sich aber zu der Zeit..." in die Kinos. Der Film beschreibt das Leben Maria und Josefs bis zur Geburt ihres Kindes. Ein Film, der im Vatikan seine Weltpremiere erlebt. Man will natürlich lieber Zuspruch vom Papst als Ablehnung. Sie haben sehr positiv reagiert. Das ist der erste Spielfilm, der im Vatikan Premiere feiert. Wie sich die Zeiten ändern. Die
erste Offenbarung gab es durch Mel Gibsons "Die Passion Christi".
Es war eine Überraschung, dass ein Film mit diesem Thema soviel Anklang fand. Dank Mel Gibson verstand Hollywood, dass Gläubige potentielle Zuschauer sind. Ein neuer religiöser Film ist vielleicht nicht so erfolgreich wie "Die Passion Christi", aber er wird Zuschauer finden. "Die Passion Christi" hat im Kino und auf DVD-Markt weltweit eine Milliarde Dollar eingespielt. Dadurch hatten wir die Gelegenheit, solche Geschichten zu erzählen. Damit stieg aber auch die Verantwortung. Diese Filme müssen gut sein.
Hollywood brauchte ein Wunder, um eine neue Marketingstrategie zu finden. Auch Filme mit einem nicht religiösen Inhalt sollten für Kirchgänger attraktiv werden, zum Beispiel die "Chroniken von Narnia". Die Bücher sind religiös geprägt. Deshalb waren Gläubige die Zielgruppe einer späteren Werbekampagne. Man kontaktiert religiöse Organisationen und organisiert Filmvorführungen. Sie nutzten den Film zur Unterstützung von religiösen Aktivitäten. Mit Narnia hat das gut geklappt.
Filme wie "Die Zehn Gebote" und "Ben Hur" sind Klassiker. Aber sind die neuen religiösen Filme nur eine vorübergehende Mode-Erscheinung? In Amerika gehen etwa 40 bis 45 Prozent der Menschen sonntags in die Kirche. Diese riesige Bevölkerungsgruppe kann nicht einfach ignoriert werden. Das wäre fast, als würde man alle Frauen oder alle Männer ignorieren. Es wird wohl in Hollywood weiterhin solche Filme geben.