YouTube für 1,5 Milliarden Dollar zu haben
Da stellt sich doch zwangsläufig die Frage: Wie lassen sich Online-Videoplattformen überhaupt monetisieren? Klassische Onlinewerbemittel reichen hier scheinbar nicht aus, denn Banner, Skyscraper, Rectangles und Konsorten werden nur äusserst spärlich eingesetzt. Aber vielleicht fehlt es den Machern dieser Seiten auch einfach nur am Wissen oder an Ideen, Werbung gezielt zur Refinanzierung einzusetzen.
Bestes Beispiel hierfür ist die deutsche Plattform MyVideo. Was die Macher um Christian Vollmann hier seit dem Start im April dieses Jahres auf die Beine gestellt haben ist für deutsche Verhältnisse beachtenswert. Täglich über 100.000 IVW geprüfte Visits und bereits über 80.000 Videos. Da ist es eigentlich auch zweitrangig, dass die Seite optisch nicht viel hermacht. Aber das man sich in Sachen Werbeintegration scheinbar nicht wirklich Gedanken gemacht hat enttäuscht aus Online-Marketing-Sicht schon ein wenig.
Ein Fullsize Banner im Header und ein Skyscraper auf der rechten Seite abseits vom Content ist alles was man aus dem Hut gezaubert hat. Gut, Traffic liefert die Seite genug, womit TKP-Kampagnen kurzfristig auch diese Werbeplätze füllen sollten. Den langfristigen Erfolg wage ich allerdings zu bezweifeln. Es sei denn die Advertiser haben massig Geld zum Verbrennen und setzen ausschließlich aufs Branding oder man versucht sich zusätzlich an PPC-Anbietern wie Google AdSense oder Yahoo! Search Marketing.
Aber wahrscheinlich ist klassische Online-Werbung auf den Videoplattformen langfristig gesehen eh viel zu uninteressant, und man erhoft sich das große Geld durch Werbespots vor den eigentlichen Videos.
Hier stellt sich dann aber auch die derzeitig heiß diskutierte Frage von etwaigen Copyrightverletzungen. Zudem müssten die Videos alle komplett redaktionell geprüft werden, denn welches Unternehmen möchte einen Imageschaden durch ihren Werbespot vor einem eher fragwürdigen Video riskieren.
Wie dem auch sei. Seiten wie YouTube, MyVideo oder Sevenload erfreuen sich derzeit größter Beliebtheit in der Online-Community. Dennoch, irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem auch bei ihnen das Venture Capital aufgebraucht ist, und dann heißt es eingenständig laufen lernen. Obwohl, bevor es überhaupt soweit kommt, kann man die komplette Seite ja auch rechtzeitig verkaufen...
Link: NYPost