Texas Hold’em Poker - Anleitung & Regeln
Gespielt wird mit 52 französischen Karten. Rein theoretisch könnten somit max. 23 Spieler gegeneinander spielen. Normalerweise wird aber in wesentlich kleineren Runden gepokert. Weit verbreitet sind z.B. Konstellationen mit 6-10 Spielern. Man kann aber auch ein sogenanntes Heads-Up spielen. Hierbei wird dann von Beginn an nur zu zweit gegeneinander gespielt.
Das Ziel von Texas Hold’em
Das eigentlich Ziel besteht darin, die jeweils beste Hand zu bilden. Durch geschicktes Spielen bzw. Bluffen lassen sich aber auch häufig Hände gewinnen, in denen man eigentlich ein schlechteres Blatt als seine Mitspieler hat.
Der Dealer
Der Dealer ist der Kartengeber. Er nimmt bei jedem Spiel eine zentrale Position ein. Im Casino bzw. auf größeren Turnieren nimmt diese Rolle immer ein eigens hierfür abgestellter Croupier ein. Spielt man aber im Freundeskreis verfährt man anders. Vor dem ersten Spiel bekommt jeder Mitspieler eine offene Karte. Der Spieler mit der höchsten Karte ist der erste Dealer. Er bekommt auch den sogenannten Dealer Button. Haben zwei oder mehrere Spieler eine gleich hohe Karte erhalten entscheidet die Wertigkeit der Farbe - also Kreuz, Pik, Herz und Karo. Nach jedem Spiel wird der Dealer Button dann im Uhrzeigersinn weitergegeben.
Die Blinds
Als Blinds bezeichnet man einen vorgeschriebenen Einsatz. Beim Texas Hold’em gibt es den sogenannten Small Blind und den Big Blind (Mindesteinsatz). Der Small Blind (z.B. 10) muss immer vom Spieler links neben dem Dealer entrichtet werden. Er ist in der Regel halb so groß wie der Big Blind (z.B. 20), den sein Tischnachbar zahlen muss. Alle anderen Spieler müssen vor dem Erhalt ihrer ersten Karten keinen Grundeinsatz leisten. Der Spieler der den Small Blind setzt bekommt stets die erste Karte ausgeteilt. Nach jedem Spiel verschieben sich die Blinds dann im Uhrzeigersinn um eine Position weiter. Normalerweise werden die Blinds im Laufe eines Spiels weiter erhöht. Dies kann z.B. nach jeder x-ten Runde geschehen oder nach einer vorgegebenen Zeitspanne. Natürlich kann man aber auch ohne eine Blinderhöhung spielen. Dadurch ziehen sich viele Spiele in die Länge, weil die Spieler weniger unter Druck gesetzt werden. Es sei denn man spielt schon vom Start weg mit sehr hohen Blinds.
Sobald nur noch zwei Spieler am Tisch sind, oder von vornherein ein Heads-up gespielt wird, muss der Small Blind vom Spieler mit dem Dealer Button gesetzt werden.
Cash Game und Play Money
Beim Texas Hold’em kann man entweder mit richtigem Geld spielen, dem sogenannten Cash Game, oder mit fiktiven Größen, dem sogenannten Play Money. Bei einem Cash Game entspricht die Höhe von jedem Chip den man setzt dem entsprechenden Wert in einer Währung. Spielt man mit Play Money dienen die Chips nur der Orientierung. Sie haben also keinen realen Wert in einer Währung, sodass am Ende meist ein vorher festgelegter Betrag an den Sieger und die Platzierten ausgezahlt wird.
Die Limits
Texas Hold’em kann mit verschiedenen Limits gespielt werden. Drei Arten sind üblich.
Limit
Im Limit Poker wird die Höhe der Einsätze und Erhöhungen vor Spielbeginn bereits festgelegt. Spielt man zum Beispiel an einem Tisch mit einem Limit von 5/10, dann darf man jeweils nur 5 bzw. 10 einsetzen oder um diese Beträge erhöhen. Die maximale Anzahl der Erhöhungen pro Runde wird vor dem Spiel ebenfalls festgelegt. In der Regel wird mit max. drei Erhöhungen gespielt.
Pot Limit
Spielt man mit einem Pot Limit, dann darf ein Spieler maximal den Gesamtwert des aktuellen Pots setzen. Die Mindesterhöhung beträgt immer mindestens den vorherigen Einsatz oder die vorherige Erhöhung in der gleichen Runde. Die Anzahl der Erhöhungen pro Runde ist nicht begrenzt.
No Limit
Hierbei gibt es kein vorgeschriebenes Limit. Jeder Spieler ist also nur durch sein eigenes Spielkapital begrenzt kann dieses aber jederzeit beliebig setzen. Einschränkungen gibt es lediglich bei der Mindesterhöhung (Minimum-Bet). Diese muss mindestens der Summe des aktuellen Big Blind entsprechen. Ist der Big Blind z.B. 40 muss ein Bet auch mindestens den Wert von 40 haben. Eine weitere Erhöhung (Reraise) muss wiederum mindestens der Differenz zwischen Bet und Raise entsprechen.
Beispiel: Erhöht der erste agierende Spieler den Big Blind um 90 auf insgesamt 130 (Raise), muss der zweite Spieler dann um mindestens 50 erhöhen (Reraise), wodurch sich ein Gesamteinsatz (Pot) von 180 ergibt.
Genau wie bei Pot Limit-Spielen ist auch hier die Anzahl der Erhöhungen pro Runde nicht begrenzt.
Das Spiel
Die Starthand - Die erste Kartenausteilung
Jeder Spieler erhält vom Dealer zwei einzeln und im Uhrzeigersinn ausgeteilte Hole Cards, die er verdeckt vor sich platziert. Die erste Karte wird dabei immer an den ersten Spieler links neben dem Dealer ausgeteilt.
Die erste Einsatzrunde
Der Spieler links vom Big Blind eröffnet die erste Einsatzrunde. Folgende Möglichkeiten stehen ihm zur Verfügung:
- Er kann callen, womit er die Höhe des aktuellen Big Blind setzt.
- Er kann raisen, womit er erhöht. Dabei ist er an das gespielte Tischlimit gebunden.
- Er kann folden, womit er aus der Runde aussteigt.
Im Uhrzeigersinn muss dann jeder weitere Spieler ebenfalls seine Entscheidung treffen.
Um in der Runde zu bleiben, muss jeder Spieler mindestens den Big Blind setzen. Die erste Einsatzrunde ist beendet sobald alle Spieler den selben Einsatz gebracht haben und keiner mehr erhöhen möchte.
Die zweite Einsatzrunde - der Flop
Der Dealer legt die oberste Karte vom Stapel (Burn Card) verdeckt beiseite und daraufhin drei weitere, aufgedeckte Karten (Community Cards) in die Tischmitte. Diese Karten stehen jedem Spieler zur Verfügung. Daraufhin beginnt der erste links vom Dealer sitzende Spieler der noch in der Runde ist mit der Eröffnung der zweiten Einsatzrunde. Da alle verbleibenden Spieler in der Runde bereits einen Einsatz getätigt haben, kann ab jetzt auch gecheckt werden. Dadurch wird kein weiterer Einsatz fällig. Sobald einer der verbleibenden Spieler den Einsatz allerdings erhöht, müssen alle weiteren Spieler den gleichen Einsatz bringen, um in der Runde zu bleiben. Tun sie das nicht, so müssen sie aussteigen. Die Runde wird so lange gespielt bis alle Spieler den gleichen Einsatz gesetzt haben oder aus dem Spiel ausgestiegen sind. Alle Spieler sind dabei stets an das gespielte Tischlimit gebunden.
Die dritte Einsatzrunde - der Turn
Der Dealer legt wieder die oberste Karte vom Stapel verdeckt beiseite. Eine weitere Karte legt er aufgedeckt in die Mitte des Tisches. Der weitere Verlauf der Runde ist analog zur zweiten Einsatzrunde.
Die vierte Einsatzrunde - der River
Der erste Karte vom Stapel wird vom Dealer nochmals verdeckt beiseite gelegt. Eine weitere
Karte legt er aufgedeckt in die Tischmitte. Damit stehen jedem Spieler nunmehr fünf Community Cards zur Verfügung. Auch in dieser Runde ist der weitere Verlauf analog zur zweiten und dritten Einsatzrunde.
Der Showdown
Sofern nach der vierten Einsatzrunde noch mehr als ein Spieler dabei ist, folgt der Showdown. Hierbei stellt jeder Spieler aus seinen zwei Hole Cards und den fünf Community Cards die beste Kombination aus insgesamt fünf Karten zusammen. Die sechste und siebte Karte ist dabei irrelevant. Der Spieler mit dem besten Pokerblatt gewinnt den Pot. Haben mehrere Spieler ein Blatt mit gleicher Wertigkeit, dann wird der Pot unter ihnen geteilt (Split Pot).
Um ein Runde zu gewinnen muss aber nicht immer bis zum Showdown gespielt werden. Ein Spieler kann den Pot auch gewinnen, wenn bis auf ihn alle anderen Spieler vorher aussteigen.
Die Hände und ihre Wertigkeiten
Durch geschicktes Spielen bzw. Bluffen gewinnt beim Pokern zwar nicht immer die beste Hand, dennoch veranschaulicht die folgende Liste in absteigender Reihenfolge mögliche Kombinationen und deren Wertigkeiten.
- Royal Flush - 10 bis Ass in einer Farbe
- Straight Flush - Fünf aufeinanderfolgende Karten in einer Farbe
- Vierling - Vier Karten des gleichen Wertes
- Full House - Ein Drilling und ein Paar
- Flush - Fünf beliebige Karten einer Farbe
- Straight - Fünf aufeinanderfolgende Karten
- Drilling - Drei Karten des gleichen Wertes
- Zwei Paare
- Ein Paar - Zwei Karten des gleichen Wertes
- High Card - Die höchste Einzelkarte