Erwin Geschonneck ist tot
Von 1946 bis 1948 arbeitete Erwin Geschonneck als
Schauspieler an den Hamburger Kammerspielen und war in mehreren Filmen zu sehen. 1949 wurde er von Bertolt Brecht und Helene Weigel an das Berliner Ensemble geholt. Außerdem machte er sich zunehmend einen Namen als Film- und Fernsehschauspieler, zum Beispiel mit der Märchenverfilmung „Das kalte Herz“ (1950), „Nackt unter Wölfen“ (1962), „Karbid und Sauerampfer“ (1963) und „Jakob der Lügner“ (1974), der als einzige DEFA-Produktion jemals für einen Oscar als Bester fremdsprachiger Film geehrt wurde.
Geschonneck war seit 1949 Mitglied der SED und erhielt von DDR-Führung unter anderem zweimal den Nationalpreis 1. Klasse, den Vaterländischer Verdienstorden in Gold sowie den Karl-Marx-Orden. In einer Umfrage unter Kritikern wurde Erwin Geschonneck 1992 zum besten DDR-Schauspieler gekührt. Am 28. Dezember 2004 wurde er zum Ehrenmitglied der neu gegründeten Deutschen Filmakademie ernannt.
Erwin Geschonnek starb heute im Alter von 101 Jahren in Berlin. Er hinterlässt seine vierte Ehefrau sowie zwei Söhne: den deutschen Regisseur Matti Geschonneck und den Computer-Forensik-Spezialisten und Buchautoren Alexander Geschonneck. Seine letzte Ruhe wird Erwin Geschonneck auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin finden: Dort hatte er sich bereits zu Lebzeiten eine Grabstelle gesichtert: neben dem Grab von Bertolt Brecht und Helene Weigel.