Andere Länder ... – FC Zürich vs. HSV – 14.02.08
Nachdem ich mich durch den voll besetzten Pub auf die Sonnenterasse gekämpft hatte, erblickte ich auch schon Stefan und Rüdiger, sowie viele andere bekannte Gesichter. Da war sie meine Auswärts-Familie und ich dachte nur: "Schön wieder zuhause zu sein".
Kurz vor 18.00 Uhr machten wir uns auf den Weg in Richtung des Treffpunktes am Züricher Hauptbahnhof. Die Frage, wo genau sich die Hamburger treffen würden erübrigte sich, denn als wir dort eintrafen, sahen wir schon ein wenig Rauch aufsteigen und wussten nun genau wo wir hingehen mussten. Wie schon gesagt die Schweizer Ordnungsmacht ist was die Pyrotechnik angeht sehr liberal und so wurde der einstündige Marsch durch Zürich von vielen Lichtern begleitet, welche die dunklen Straßen der Stadt in neuem Glanz erstrahlen ließen. Es schien fast so, als hatten die Hamburger ihre gesamten Bengalo Vorräte mitgebracht, um diesem Abend einen festlichen Glanz zu geben.
Am Stadion angekommen, gab
es aufgrund der von den Ordnungskräften durchgeführten persönlichen Einweisung in das Kartenlesegerät, beim Einlass kurze Verzögerungen. Was in Deutschland undenkbar scheint, war in Zürich Realität, trotz des massiven Einsatzes von Leuchtmitteln auf dem Weg ins Stadion am Letzigrund, gab es keine Personenkontrollen beim Betreten der Arena.
Da wir zeitig losgegangen waren, konnte ich die verbleibende Zeit vor dem Anpfiff noch dazu nutzen mich mit ein paar der weit gereisten Kollegen (Liebe Grüße an Heinzi) zu unterhalten. So verflog die Zeit dann im Nu und das Spiel ging los. Bis auf das böse Foul an unserer 23 (Gute Besserung von dieser Stelle) passierte in der ersten Hälfte nicht viel und in mir kamen Erinnerungen an einige der müden Spiele, die ich in den letzten Jahre so gesehen hatte hoch. Teilweise fragt man sich bei so einem Kick warum sich das eigentlich antut … aber sobald man sich dann im Gästeblock umschaut, liegt die Antwort auf der Hand – es macht einfach Spaß mit den vielen Dauerauswärtsfahrern zu feiern, egal wie das Spiel läuft und eines ist ja wohl klar, Spaß bei der Sache ist das Wichtigste. In der Halbzeitpause wurde dann heiß über die möglichen Auswirkungen des Fehlens unseres Kapitäns in der 2. Halbzeit diskutiert.
Allen Befürchtungen zum Trotz, kam ein ganz anderer HSV aus der Kabine. Es schien so als hätte Huub den Jungs in der Pause ordentlich den Kopf gewaschen, denn jetzt präsentierten sich die Rothosen sehr stark. Aufgrund des Einsatzes lies dann auch der Führungstreffer nicht lange aus sich warten. In der 49. Minute erzielte David Jarolim sein zweites Tor für den HSV. Was unserer 14 in der Liga verwehrt bleibt, klappt im UEFA Cup.
Trotz der Führung setzte der HSV weiter auf Angriffsfußball und konnte einige sehenswerte Gelegenheiten herausspielen. In der 67. Minute konnte dann der Mann, der immer dann zu Höchstform aufläuft, wenn die 23 nicht spielt, die Hamburger mit 2:0 in Führung bringen. Genauer gesagt traf Ivica Olic nach Vorarbeit von Guerrero aus kurzer Distanz in das Züricher Tor. Wer glaubte die Hamburger würden mit der sicheren Führung im Rücken die Sache jetzt ruhiger angehen lassen täuschte sich. Denn unsere Mannen spielte weiterhin attraktiven Fußball. In der 77. Minute konnte Troche dann mit einem direkt verwandelten Freistoß alles klar machen. Auch wenn der Züricher Torwart bei dieser Aktion nicht wirklich gut aussah, ging die Führung in dieser Höhe aufgrund des Spielverlaufs völlig in Ordnung. In der 87. Minute wechselten die Schweizer dann die Spielart von Fußball auf Billard und konnten mit einem kuriosen Tor den Anschlusstreffer zum 1:3 erzielen. Nach 90 Minuten konnten der HSV dann einen verdienten Sieg auf seinem Konto verbuchen.
Da für die rund 3.000 mitgereisten Hamburger nach Spielende 7!!!! Busse für den Rücktransport in die Stadt bereitgestellt wurden und ich keine Lust hatte zurück zu laufen, blieb für die Feierlichkeiten im Stadion wenig Zeit. Am Hauptbahnhof angekommen, verabschiedete ich mich von den Mitstreitern die sich jetzt auf den Heimweg machten und ging in das Central, um den Sieg zu feiern. Die dort anwesenden FC Fans ärgerten sich zwar über die Niederlage, konnten meine Freude aber nachvollziehen und so wurde es dann noch ein gemütlicher Abend.
In dieser Form dürfte der VfL Bochum am Sonntag kein Thema sein und so freute ich mich schon auf die nächste Partie. Englische Wochen haben eindeutig den Vorteil, das man nicht so lange auf das nächste Spiel warten muß …
Kepp commercials and politics out of football!