Lance Armstrong wäre so etwas nicht passiert. So etwas, wie es Floyd Landis auf der 16.Etappe geschah: Er schien am Schlussanstieg fast stehen zu bleiben, verlor am Ende über 10 Minuten und das Gelbe Trikot. Ein Armstrong dagegen machte keine Fehler, gewann immer hochüberlegen und souverän. Die Franzosen mochten ihn deshalb überhaupt nicht, schrieben bei seinen beiden letzten Tour-Siegen des öftern in großen Lettern "Epo-Lance" auf den Asphalt.

Und fühlten sich bestätigt also L'Equipe aufdeckte, dass in alten Doping-Proben von Armstrong aus dem Jahr 1999 Epo nachgewiesen wurde. Aber auch das passt irgendwie ins Bild. Denn zu dieser Zeit konnte man Epo bei Dopingkontrollen noch gar nicht nachweisen ...

Floyd Landis scheint auch hier also nicht so perfekt organisiert wie der Landsmann. Wenngleich vor dem Ergebnis der B-Probe natürlich erst mal die üblichen Kommentare zu hören sind:
"Wir und der betroffene Fahrer sind total überrascht von diesem Ergebnis", lautet die Stellungnahme des Phonak-Teams. "Floyd Landis wird die Öffnung der B-Probe beantragen, um zu beweisen, dass es entweder ein natürlicher Prozess oder ein Fehler war, der dieses Ergebnis verursacht hat."

Und falls die B-Probe ebenfalls positiv ausfällt, könnte es natürlich auch noch an der Zahnpasta gelegen haben ...

Nachdenklich stimmt auch die Aussage

von Tour-Direktor Christian Prudhomme, der nach Bekanntwerden des Falles sagte: "Nur Verrückte betrügen jetzt noch weiter."

Zutreffender scheint wohl eher zu sein: Nur die ganz Doofen betrügen jetzt noch mit Mitteln, die bereits nachgewiesen werden können. Ullrich, Basso und Co haben da offenbar aufmerksamer von Meister Lance gelernt ...