Zum 2. Mal in der Geschichte des Fussball nach 1974 ist es nun also so weit: Deutschland ist Austragungsort der Fussball Weltmeisterschaft. 1974 setzte man sich gegen Argentinien und Spanien durch, die sich ebenso um die Austragung der WM beworben hatten. Diesmal konkurrierte man gegen Brasilien, England, Marokko sowie Südafrika und erhielt letztendlich den Zuschlag.

Die diesjährige WM steht unter dem Motto: "Die Welt zu Gast bei Freunden", womit die Gastfreundschaft der Deutschen zum Ausdruck gebracht werden soll und zugleich für ein sicheres und friedliches Fussballfest geworben wird. Unter der Leitung von Franz Beckenbauer und dem Organisationskomitee wurde dieser Leitspruch um die ganze Welt getragen und die Völkerverständigung ordentlich angekurbelt.

Wenn man bedenkt wieviel Geld für die anstehende WM ausgegeben wurde, sei es für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur oder die Modernisierung der Stadien, sollte man meinen, dass Deutschland bestens auf das Event des Jahres vorbeireitet ist.

Stadien der FIFA WM 2006
In insgesamt 12 Stadien werden die Spiele ausgetragen. Das größte davon ist das Berliner Olympiastadion mit

76.000 Sitzplätzen, in dem auch das Finale am 09.07.2006 stattfinden wird.
Weitere Stadien sind der Signal Iduna Park (Dortmund) mit 69.000 Sitzplätzen, die Allianz Arena (München) mit 66.000 Sitzplätzen, das Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) mit 53.500 Sitzplätzen, die Veltins Arena (Gelsenkirchen) mit 52.000 Sitzplätzen, die AOL Arena (Hamburg) mit 50.000 Sitzplätzen, die Commerzbank-Arena (Frankfurt) mit 48.000 Sitzplätzen, das Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) mit 45.500 Sitzplätzen, das easyCredit-Stadion (Nürnberg) mit 45.500 Sitzplätzen, das RheinEnergieStadion (Köln) mit 45.000 Sitzplätzen, die AWD-Arena (Hannover) mit 45.000 Sitzplätzen sowie das Zentralstadion (Leipzig) mit 44.000 Sitzplätzen.

Teilnehmende Nationen
Insgesamt 32 Teams nehmen an der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland teil.

Aus Europa haben sich qualifiziert: Ukraine, Niederlande, Portugal, Italien, England, Polen, Kroatien, Schweden, Frankreich, Serbien-Montenegro, Schweiz, Spanien, Tschechien sowie der Gastgeber Deutschland

Südamerika ist mit vier Teams vetreten. Dazu zählen neben dem amtierenden Weltmeister Brasilien ebenfalls Argentinien, Ecuador und Paraguay.

Aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik, der CONCACAF (Confederation of North and Central American and Caribbean Association Football), nehmen diesmal die USA, Mexiko, Costa Rica sowie Trinidad und Tobago an der WM teil.

In der Afrika-Zone haben sich Togo, Ghana, die Elfenbeinküste, Angola und Tunesien durchgesetzt.

Asien stellt mit Japan, Saudi-Arabien, Südkorea und dem Iran vier Mannschaften.

Aus Ozeanien hat sich nur Australien qualifiziert.

Gruppen der Vorrunde
Die Vorrunde wird in 8 Gruppen mit jeweils 4 Mannschaften ausgetragen.
 

Gruppe A
Deutschland
Costa Rica
Polen
Ecuador
 
Gruppe B
England
Paaraguay
Trinidad und Tobago
Schweden
 
Gruppe C
Argentinien
Elfenbeinküste
Serbien / Montenegro
Niederlande
 
Gruppe D
Mexiko
Iran
Angola
Portugal
 
Gruppe E
Italien
Ghana
USA
Tschechien
 
Gruppe F
Brasilien
Kroatien
Australien
Japan
 
Gruppe G
Frankreich
Schweiz
Südkorea
Togo
Gruppe H
Spanien
Ukraine
Tunesien
Saudi-Arabien

Schiedsrichter
21 Schiedsrichter aus ebenso vielen Nationen werden bei dieser WM auf dem Platz die Spiele leiten.
Der einzige deutsche Referee ist Markus Merk. Er wird das Spiel zwischen Serbien-Montenegro und den Niederlanden am 11. Juni in Leipzig pfeifen.
Das Eröffnungsspiel am 9. Juni in München wurde dem Argentinier Horacio Elizondo zugeteilt.

Gruppengegner der Deutschen
Vom Papier her hat die Auslosung der deutsche Nationalmannschaft eine gute Vorrundengruppe beschert. Mit Costa Rica, Ecuador und Polen stehen lösbare Aufgaben auf dem Spielplan.

Costa Rica
Costa Rica nimmt zum dritten Mal an einer WM-Endrunde teil. Nachdem man 1990 erst im Achtelfinale ausschied, hatte man bei der letzten WM 2002 in Südkorea und Japan etwas Pech und musste bereits nach der Vorrunde die Heimreise antreten.
Trainer Alexandre Guimaraes freut sich jedenfalls auf diese WM und möchte mit seiner Mannschaft nicht nur als "Randerscheinung" fungieren.

Ecuador
Für Ecuador ist es erst die zweite WM-Teilnahme, nachdem man 2002 mit einem einzigen Vorrunden-Sieg gegen Kroatien (1:0) ausschied.
Ecuador gilt als eine sehr heimstarke Mannschaft, was auch bei der Südamerika-Qualifikation zur Fussball WM 2006 wieder eindrucksvoll bewiesen wurde. Hier verlor man zu Hause nur ein einziges Spiel und schlug u.a. Argentinien, Brasilien und Paraguay.
Trainer Luis Fernando Suarez hofft, dass sich seine Mannschaft diesmal besser präsentieren wird als vor vier Jahren.

Polen
Polen nimmt bereits zum 7. Mal an einer Fussball-WM teil. Dabei konnte das Land in der Vergangenheit bereits einige nennenswerte Erfolge verbuchen. So unterlag man bei der WM 1974 in München erst im Halbfinale dem späteren Weltmeister Deutschland mit 0:1 und sicherte sich anschliessend, genauso wie bei der WM 1982 in Spanien, den 3. Platz.
Laut Expertenmeinung ist Polen der stärkste Vorrundengegner der Deutschen. Schaut man sich die Qualifikation der polnischen Nationalmannschaft für die diesjährige WM an, kann man dem nur zustimmen. Denn 8 Siegen stehen nur zwei knappe Niederlagen (jeweils 1:2 gegen England) gegenüber.
Trainer Pawel Janas hätte mit Sicherheit nichts dagegen, wenn seine Mannschaft an die Erfolge alter Zeiten anknüpfen könnte.

Aufstellung der deutschen Nationalmannschaft
Über die Aufstellung wurde bereits ausführlich informiert. Näheres hierzu ist im Beitrag Klinsmann nominiert WM Kader nachzulesen.

Spielerprämien
Für den Weltmeistertitel greift der Deutsche Fußball-Bund (DFB) diesmal tief in die Tasche, denn 300.000 Euro Prämie pro Spieler sollen in Aussicht gestellt worden sein.
Das ist die höchste Prämie, die der DFB je ausgelobt hat. Unglaublich! Dagegen erscheinen die 92.000 Euro, die bei der letzten WM in Japan und Südkorea für den Titelgewinn gezahlt worden wären, eher als "Trinkgeld".
Sollte es am Ende nicht zum erhofften WM-Titel reichen, wird die Mannschaft schon ab dem Viertelfinaleinzug fürstlich belohnt. 50.000 Euro wurden hierfür vereinbart, 100.000 Euro für das Halbfinale und 150.000 Euro für das Erreichen des Endspiels.

Bisherige Erfolge der deutschen Nationalmannschaft
18 mal nahm Deutschland bereits an einer Fussball-Weltmeisterschaft teil. Dabei gewann man 3 Weltmeistertitel (1954, 1974, 1990) und erspielte vier weitere Finalteilnahmen (1966, 1982, 1986 und 2002). Diese Ausbeute macht Deutschland neben Brasilien zur erfolgreichsten Nation in dieser Sportart.

Sponsoren
Zuletzt seien die Sponsoren der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft genannt, die dieses Spektakel überhaupt erst ermöglichten und zusammen weit über 400 Millionen Euro aufbrachten.

Zu den offiziellen Sponsoren zählen:
adidas, Anheuser-Busch, Avaya, Coca-Cola, Continental, Deutsche Telekom, Emirates, Fujifilm, Gillette, Hyundai, Mastercard, McDonalds, Philips, Toshiba und Yahoo!.

Bei den nationalen Sponsoren handelt es sich um:
Deutsche Bahn AG, EnBW, Hamburg-Mannheimer, Obi, Oddset und die Postbank.