Christoph Schlingensief muss weiter gegen seinen Krebs kämpfen
Damit muss er auch seine im Herbst wieder aufgenommene Arbeit erneut unterbrechen. Schlingensief: „Es ist so eine Scheiße mit dieser Krankheit! Meine Freundin Aino und
ich waren in den Wochen zuvor durch die Gegend gelaufen, haben mit neuer Kraft gearbeitet, dachten: Zwei, drei Jahre können wie das Leben wieder genießen. Und jetzt?“
Seine behandelnden Ärzte haben ihm geraten, jeden Tag so zu genießen, als wäre es der letzte. Aber darauf legt der Aktionskünstler keinen Wert: „Ich habe keinen Appetit mehr. Nicht mal auf Rotwein habe ich Lust.“ Kraft schöpft Schlingensief aus der Beziehung zu Aino: „In ihr habe ich eine Freundin gefunden, die für mich kämpft und mich aus dem Bett holt, wenn ich nur noch schluchze. Aino ist so ein Glück, dass ich durchheulen könnte bei dem Gedanken, das je zu verlieren. Ich habe keinen Bock auf Himmel, ich habe keinen Bock auf Harfe spielen und singen und musizieren und irgendwo auf einer Wolke herumgammeln!“