Salvatore Licitra erblickte am 10. August 1968 in Bern das Licht der Welt, 1970 kehrten seine italienischen Eltern in ihr Heimatland zurück. Licitra war zunächst als Grafiker tätig. Dann nahm er ein Gesangsstudium an der Accademia Verdiana in Parma auf. Dort gab er im Jahr 1998 am Teatro Regio in der Rolle des Gustavo in „Un ballo in maschera“ sein Operndebüt. Es folgten danach Rollen wie die des Pinkerton in „Madama Butterfly“, die des Radamès in „Aida“ und die des Manrico in „Il trovatore“. 1999 trat Salvator Licitra zum ersten Mal an der Mailänder Scala auf. Dort sang er ebenfalls den Manrico in der Neuproduktion von „Il trovatore“ zum Auftakt der Spielzeit 2000, wobei Riccardo Muti, der Dirigent, das hohe C aus der Arie „Di quella pira“ strich. Die Zuschauer hatten das mit Buhrufen quittiert. Ein halbes Jahr später sang Salvatore Licitra die Arie in Verona mit zwei hohen Cs – das Publikum forderte Zugaben. Dann folgte im Frühjahr 2002 der internationale Durchbruch: Salvatore Licitra sprang zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung von „Tosca“ an der Met in New York für Luciano Pavarotti ein. Für seine Darbietung des Cavaradossi, mit insbesondere den Arien „Recondita armonia“ und „E lucevan le stelle“, bekam er Standing Ovations. Ausführlicheres zur kurzen Tenorkarriere von Salvatore Licitra kann hier nachgelesen werden.
Am 27. August 2011 fuhr Licitra

in der Nähe von Ragusa auf Sizilien mit einem Motorroller gehen eine Mauer: Er hatte während der Fahrt einen Hirnschlag erlitten. Er trug keinen Helm und zog sich schwere Schädel-, Gesichts- und Brustkorbverletzungen zu; seine Beifahrerin, die einen Helm trug, wurde nur leicht verletzt. Noch am Tag des Unfalls wurde Salvatore Licitra in Catania notoperiert – am 5. September 2011 starb er an den Folgen des Unfalls.