Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2011 für Boualem Sansal
und Politisches Tagebuch, Algerien, 40 Jahre danach“ veröffentlicht – dafür erhielt er die Kündigung durch das algerische Industrie-Ministerium. „Seit er ausschließlich als Schriftsteller tätig ist, beschäftigte sich Sansal zunehmend mit historischen Stoffen“, heißt es auf Wikipedia. Sansal hatte in diesem Jahr angesichts der Frage, ob Europa und speziell Frankreich in den Bürgerkrieg in Libyen eingreifen solle oder nicht, die französische Regierung und die europäische Doppelmoral kritisiert: „Es wäre großartig, wenn die arabische Revolution auch zu einer Revolution in Europa führen würde. Europa und seine Führer müssen sich eingestehen: Wir haben uns geirrt.“
„Es ist uns eine Ehre, der überaus mutigen Mahnung für die Freiheit der Menschen ein Echo zu verschaffen“, sagte heute Gottfried Honnefelder, Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, zum Auftakt der Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche. Die Laudatio auf Boualem Sansal hat der Schweizer Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Peter von Matt gehalten. Darin sagte er unter anderem: „Boualem Sansal ist nur eine einzelne Stimme, die an die langsame Wirkung der Literatur glaubt: an diese ausdauernde Kraft, die die Wurzel des Felsens sprengt.“ Ausführliche Informationen zum Preisträger und zur Veranstaltung gibt es auf der offiziellen Homepage zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.