Deutscher Buchpreis 2006 für "Die Habenichtse"
Die beiden haben alles, was ein junges, erfolgreiches Paar braucht – und stehen doch mit leeren Händen da. Sehnsüchtig und ratlos sehen sie zu, wie ihr Leben aus den Fugen gerät. Jakob ist fasziniert von seinem Chef, Isabelle von Jim, dem Dealer.
Wie das Weltgeschehen ins eigene Leben eingreift, wie sehr dabei die Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen oder mitzufühlen, kollidiert mit der Sehnsucht nach existentiellen Erfahrungen, das erzählt Katharina Hacker meisterlich. Sie erzählt von jenen Mittdreißigern, die alle Möglichkeiten und Handlungsfreiheiten haben, sich selbst und die Menschen in ihrer Umgebung aber nicht vor Unheil bewahren können.
"Die Habenichtse erzählt die Geschichte von Haben und Sein neu. Ihre Protagonisten sind in den Dreißigern, wissen alles und kennen doch eines nicht: sich selbst. Sie lassen sich treiben und sind gleichermaßen Getriebene", so die Jury. In einer "flirrenden, atmosphärisch dichten Sprache" stelle Hacker die Fragen nach den Werten unserer Gesellschaft. "Mit den plakativen Antworten von Politik und Medien" gebe Katharina Hacker
sich nicht zufrieden.
Der deutsche Buchpreis wird erst seit dem letzen Jahr verliehen und soll das deutsche Pendant für renomierte Literaturpreise wie dem britischen Man Booker Prize und dem französischen Prix Goncourt sein. Für den besten Roman des Jahres in deutscher Sprache erhält der Siegerautor 25.000 Euro.